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Horn bei erstem Durchgang von Freiburger OB-Wahl knapp vor Salomon

Bei der Oberbürgermeisterwahl in Freiburg hat es für viele am Abend eine Überraschung gegeben

Der von der SPD unterstützte Herausforderer und kommunale Europaentwickler Martin Horn hat im ersten Wahlgang mit 34,7 Prozent die meisten Stimmen erhalten. Damit liegt er noch vor Amtsinhaber Dieter Salomon (Grüne), der mit auf 31,3 Prozent nur auf Platz Zwei kam. Dritte wurde JPG-Stadträtin und Lehrerin Monika Stein mit 26,2 Prozent.

Die anderen Bewerber Anton Behringer, Stephan Wermter und Manfred Kröber liegen alle klar unter 5 Prozent. Behringer kam auf 3,7 Prozent, Wermter auf 2,6 Prozent und Kröber auf 1,4 Prozent aller gültigen Wählerstimmen. Weil keiner der Kandidaten die absolute Mehrheit, also mindestens 50 Prozent der Stimmen, erreicht hat, gibt es einen zweiten Wahlgang. Dieser findet am 6. Mai, also in genau zwei Wochen statt. Dort reicht dann die einfache Mehrheit aus, um einen Sieger zu bestimmen.

Oberbürgermeisterwahl in Freiburg: Martin Horn liegt im ersten Wahlgang knapp vor Amtsinhaber Dieter Salomon

Beim ersten Durchgang am Sonntag (22.04.2018) lag die Wahlbeteiligung in Freiburg bei 51 Prozent und war damit deutlich höher als bei der letzten OB-Wahl vor acht Jahren. Damals waren rund sechs Prozent weniger Wahlberechtige dem Ruf an die Urnen gefolgt. Rund 1500 Helfer haben diesmal bei der Wahl dafür gesorgt, dass die Auszählung der rund 87.000 abgegebenen Stimmzettel vergleichsweise schnell und reibungslos voranging. Das vorläufige Endergebnis aus allen Wahlbezirken stand somit schon eine gute Stunde nach Schließung der Wahllokale um 18 Uhr fest.

Mehr als 86.000 gültige Stimmzettel ausgezählt

Unter anderem vor dem Freiburger Rathaus hatten sich dort bereits hunderte Bürger versammelt, um der öffentlichen Auszählung beizuwohnen. Stadt und Badische Zeitung hatten dort außerdem Kandidaten, politische Wegbegleiter und Politikwissenschaftler auf die Bühne geholt. Bereits als die Hälfte aller Bezirke ausgewertet war, ließen sich die ersten Tendenzen ablesen:

Während Horn mit Ausnahme der meisten Tuniberg-Gemeinden vor allem im Freiburger Westen und Norden punkten konnte, konnte Stein eher in vielen zentrumsnahen Stadtteilen eine Stimmenmehrheit für sich erzielen. Für Salomon hat es am Tuniberg, im Osten der Stadt, sowie in den meisten der klassischen Grünen-Hochburgen weiterhin am meisten Rückhalt gegeben.

Horn und Salomon bereiten sich schon auf den zweiten Wahlgang vor

Während Horn und Salomon haben bereits ihre weitere Kandidatur für die nächste Runde angekündigt haben, wollte Stein ihre weitere Strategie zunächst noch einmal mit ihren Unterstützern, aber auch ihren beiden bestplatzierten Mitbewerbern absprechen. Der finanzielle und organisatorische Rückhalt für eine Fortsetzung des Wahlkampfes sei bereits vorhanden, so Stein im baden.fm-Interview.

Salomon hatte das Wahlergebnis nach der Auszählung mit einem möglichen Denkzettel verglichen, das an vielen Orten Bürger aktuell dem "Establishment" verpassen wollen. Die Botschaft, dass es eine Unzufriedenheit mit der Stadtentwicklung gebe, sei angekommen. Gleichzeitig gibt er sich kämpferisch und sieht in seiner Bilanz nach 16 Jahren im Amt keine nennenswerten Angriffspunkte.

(rg) & (fw)

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