Keine Kapazitäten in Wiederaufbereitungsanlage, schlechter Katastrophenschutz
Das Atomkraftwerk im elsässischen Fessenheim wurde nach über vier Jahrzehnten endgültig stillgelegt. Nun beginnt der Rückbau. Auch der Trinationale Atomschutzverband (TRAS) begrüßt das Ende des grenznahen Pannen-Atommeilers. Gleichzeitig mahnt es, die sichere Entsorgung allen radioaktiven Materials zu gewährleisten. Aus diesem Grund hat das Bündnis über eine Anwältin bei der französischen Atomaufsichtsbehörde ASN interveniert.
Schutz vor Katastrophen und ausreichende Kühlung
TRAS verlangt unter anderem, dass die ausrangierten Brennstäbe sicher gelagert werden. Dabei gelte es, die europäischen Normen einzuhalten. Brennelemente gehörten demnach in ein Abklingbecken mit redundanter Kühlung und Grundwasserpumpen, das auch erdbebensicher sein müsse. Zusätzliche Kühlwassertanks müssten installiert weden, die Becken gegen Terrorattacken und Flugzeugabstürze gesichert werden. Letztlich müssten die Elemente, wenn sie abgekühlt sind, sicher abtransportiert werden. Ferner verlangt TRAS regelmäßige Inspektionen und einen rundum transparenten Prozess.
Lagerkapazitäten in La Hague nicht ausreichend
Laut ASN bestehe weiterhin die Gefahr einer Kernschmelze, sollte Kühlwasser aus dem Lagerbecken austreten. Darüber hinaus reichten die Lagerkapazitäten in der Wiederaufbereitungsanlage in La Hague (Normandie) nicht aus, um die Brennstäbe aus Fessenheim aufzunehmen. TRAS und die Vertreter von 98 Städten rund um Fessenheim verlangen deshalb, die benötigten Kapazitäten zu schaffen und alle Brennstäbe bis Juli 2023 abzutransportieren. Es sollen Vorkehrungen für eine Kernschmelze getroffen werden. Das Gewerbegebiet "Grüne Wiese" soll bis 2040 wieder hergestellt werden.
(br)