Irpin, Soldaten, Militär, Armee, Krieg, Konflikt, Ukraine, © Felipe Dana - AP / dpa (Symbolbild)

Tote nach Raketenangriff westlich von Freiburgs Partnerstadt Lemberg

Am Wochenende sind mehrere Raketen auf einem Militärstützpunkt nahe der polnischen Grenze eingeschlagen

Am Sonntagmorgen (13.03.2022) sind erstmals seit Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine Raketen in der Nähe von Freiburgs Partnerstadt Lemberg (Lwiw) im Westen des Landes eingeschlagen. Nach Angaben der ukrainischen Behörden sind bei den Explosionen, die teilweise noch bis an die polnische Grenze zu hören waren, mindestens 35 Menschen getötet und 134 verletzt worden.

Das russische Verteidigungsministerium spricht hingegen von rund 180 Toten und etlichen zerstörten Waffen. Der Kreml verteidigt den Angriff als Maßnahme gegen angeblich angeworbene Söldner aus dem Ausland. Die Angaben beider Seiten ließen sich wegen des laufenden Kriegsgeschehens nicht von unabhängiger Seite überprüfen.

Beim Ziel des Angriffs hat es sich um einen Truppenübungsplatz bei Jaworiw gehandelt. Auf dem Militärgelände haben auch ausländische Sicherheitskräfte ukrainische Soldaten ausgebildet. Es befindet sich nur rund 15 Kilometer von der Grenze zum Nato-Mitgliedsland Polen entfernt. So weit im Westen der Ukraine hatte es seit Beginn des bewaffneten Konflikts vor achtzehn Tagen bislang keine russischen Angriffe gegeben.

Viele Vertriebene versuchen über Lemberg in den Westen zu gelangen

Die 720.000 Einwohner-Metropole Lemberg hatte sich seit Kriegsausbruch zu einem Zufluchtsort für Menschen aus nahezu allen Teilen des Landes entwickelt und galt für Zivilisten bisher als vergleichsweise "sicherer Hafen". Am Sonntag berichten die Behörden der Stadt davon, dass in den frühen Morgenstunden der Fliegeralarm ausgelöst hatte und etliche Vertriebene und Bürger Schutz in Bunkern oder Luftschutzkellern gesucht haben.

Angesichts der großen Flüchtlingswelle, um die sich die Stadt gerade zu kümmern versucht, blieb vielen Menschen keine andere Wahl als sich dabei in den notdürftigen Unterkünften auf Lembergs Straßen zu verstecken.

Freiburgs Oberbürgermeister Martin Horn hatte erst in der vergangenen Woche noch einmal betont, in regelmäßigem Kontakt mit seinen Kollegen aus Lemberg zu stehen. Er hatte am Donnerstag bekannt gegeben, dass über das Freiburger Spendenkonto bereits rund 500.000 Euro an Nothilfen für die Menschen in Lemberg zusammengekommen sind.

Darüber hinaus hatte unter anderem auch schon die Freiburger Uniklinik die Krankenhäuser im Raum Lemberg mit Tonnen an medizinischen Hilfsgütern und Medikamenten unterstützt.

dpa / (fw)