Tödlicher Unfall legt Bahnverkehr auf der Rheintalstrecke lahm

Er wollte eine lebensgefährliche Abkürzung nehmen und hat den Versuch mit seinem Leben bezahlt

Ein 34-Jähriger ist am Freitagnachmittag am Bahnhof von Heitersheim von einem Zug überrollt und getötet worden. Der Mann hatte nach Angaben der Polizei versucht, zu Fuß über die Gleise zu rennen, um sich dadurch den Weg durch eine Unterführung zu sparen. Dabei ist er allerdings gestolpert und hatte einen herannahenden ICE auf der Rheintalbahnstrecke übersehen. Dessen Fahrer hatte keine Chance mehr, das tonnenschwere Fahrzeug aus voller Fahrt rechtzeitig zum Stehen zu bringen. Zwischen 15:00 und 18:00 Uhr ging auf der gesamten Strecke zwischen Freiburg und Basel gar nichts mehr.

Zugausfälle und Verspätungen bis in den späten Abend

Offiziell hat die Deutsche Bahn die Streckensperrung zwischen Müllheim und Bad Krozingen nach dem Unfall zwar dann um 18:15 Uhr aufgehoben. Trotzdem saßen tausende Pendler und Reisende noch bis in die Nacht hinein in den wartenden Zügen fest. Eine baden.fm-Hörerin berichtet uns von einem völlig überfüllten ICE, der mit vier Stunden Verspätung in Basel warten musste. Einen Schienenersatzverkehr habe es ebenso wenig gegeben, wie Informationen an Bord. Teilweise waren die Fahrgäste über das Internet besser über den Sachstand informiert gewesen als die Zugbegleiter, so die Kritik der Frau.

Kritik am Umgang mit den wartenden Fahrgästen

Das Zugpersonal hatte zwar kostenloses Wasser und Formulare für anschließende Fahrgast-Beschwerden verteilt. Das half aber nicht, dass mehreren Fahrgästen durch die Enge und die stickige Luft schwarz vor Augen wurde, sagt sie. Einen weiteren Rettungseinsatz hat es deshalb allerdings nicht gegeben, wie etwa vorher auf Twitter behauptet wurde, entkräften Schweizer Einsatzkräfte auf baden.fm-Anfrage.