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Lehrerverband geht gegen geplante Stellenstreichung auf die Barrikaden

Die Lehrer in Baden-Württemberg wehren sich gegen einen drohenden Personalabbau:

Der Verband Bildung und Erziehung in Südbaden hat am Freitagnachmittag die Pläne von Landeskultusministerin Susanne Eisenmann scharf kritisiert. Vorher war bekannt geworden, dass ihr Ministerium zum nächsten Schuljahr 2017/18 weitere 441 Lehrerstellen im gesamten Bundesland einstreichen möchte. Die Pädagogen sehen dadurch die Bildung im Südwesten in großer Gefahr. Schon bei der aktuellen Mangelversorgung mit qualifizierten Lehrern würde viele wichtige Dinge im Alltag auf der Strecke bleiben – so der VBE-Vorsitzende Christoph Wolk.

Landesregierung muss Bildungs-Zusagen ihrer Vorgängerin umsetzen

Er rechnet stattdessen vor, dass es zusätzliche Neuanstellungen in fünfstelliger Höhe an den Schulen im Land bräuchte, um dem Bildungsauftrag voll umsetzen zu können. Die Argumentation der Landesregierung, dass der Bildungsbereich den allergrößten Teil der Personalkosten hervorbringt, erkennt der Verband an. Außerdem hatte die Vorgängerregierung Zusatzausgaben für die Inklusion von Schülern mit und ohne Handicap abgesegnet, sowie für den Solidarpakt Sport und eine zusätzliche Poolstunde an den Realschulen im Land. Schon allein damit kommen auf die grün-schwarze Bildungspolitik bereits Mehrkosten in Höhe von 84 Millionen Euro pro Jahr zu.

Bundesland, das mit am stärksten von Bildung profitiert

Trotzdem ruft der Lehrerverband dazu auf, mehr Lehrer anzustellen. Er argumentiert damit, dass es Baden-Württemberg ohne eigene großen Bodenschätze vor allem durch die Köpfe seiner Einwohner zu dem Stellenwert gebracht hat, den das Land heute inne hat.