Südbaden: Krankenhäuser stoßen durch Grippewelle an ihre Grenzen

Experten raten: Hände waschen, Menschenmassen eher meiden und warm anziehen. Besonders hier im Süden geht gerade die Grippewelle geht um. In ganz Deutschland ist die Zahl der Erkrankungen stark gestiegen, meldet das Robert-Koch-Institut. Die Schutzimpfungen schlagen nicht an, die Epidemie breitet sich immer weiter aus. Besonders in Baden-Württemberg und den neuen Bundesländern infizieren sich immer mehr Menschen mit den Grippeerregern. Mindestens 1,5 Millionen sind es mittlerweile in ganz Deutschland.

Einige Krankenhäuser in der Region sind bereits an den Grenzen angelangt, sagte uns das Freiburger Uniklinikum. Auch dort haben die Mediziner mit einem starken Anstieg der Grippefälle zu kämpfen, aktuell kommen fast 20 Prozent mehr Patienten mit schweren Symptomen in das Notfallzentrum. Die Notfallversorgung ist zwar nicht gefährdet, nicht ganz so dringende Behandlungen muss das Krankenhaus durch den Patientenansturm aber momentan aufgeschieben. Mehr als jeder fünfte Verdacht auf die "echte" Grippe stellt sich momentan als wahr heraus - das ist deutlich mehr als sonst.

Grund für die hohe Infektionsrate könnte auch ein unvollständiger Impfstoff sein. Die Weltgesundheitsorganisation hatte im Frühjahr 2014 die Impfmittel gegen besonders verbreitete Erreger festgelegt. Der aktuelle Impfstoff enhält dadurch zwar einen Anteil gegen den Grippe-Erreger H3N2. Der hat aber durch Mutationen inzwischen seine Struktur geändert. Zahlen aus Kanada, Großbritannien und den USA belegen das, sagte uns das Robert-Koch-Institut. Trotzdem raten die Experten geraten älteren Menschen, sich gegen Grippe impfen zu lassen. Bisher hat weniger als jeder Dritte einen ausreichenden Impfschutz.