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Studentin in Minirock in Straßburger Innenstadt von drei Männern geschlagen

Etliche Zeugen standen tatenlos herum - der Vorfall ruft die französische Regierung auf den Plan

Ein mutmaßlich sexistisch motivierter Angriff auf eine Studentin sorgt in Frankreich für Empörung. Drei Männer sollen in Straßburg eine Frau erst beschimpft und dann geschlagen haben, weil sie sich an deren Kleiderwahl gestört hatten. Die Regierung verurteilt den Vorfall scharf.

Sprecher Gabriel Attal erklärte am Mittwoch (23.11.2022), dass man den Vorfall keinesfalls hinnehmen wolle. Jeder müsse in Frankreich in der Lage sein, in der Kleidung auf die Straße gehen zu können, die sie oder er tragen wolle. Frauen dürften sich nicht wegen der Wahl ihrer Klamotten gefährdet fühlen, belästigt, bedroht oder angegriffen werden, betonte Attal.

15 Menschen standen herum, taten aber nichts, so die Studentin

Die 22 Jahre alte Studentin wurde nach eigenen Angaben am vergangenen Freitag  (18.11.2022) tagsüber nahe der Straßburger Innenstadt von drei Männern erst beschimpft und dann geschlagen. Die Männer hätten sie "Schlampe in einem Rock" genannt, sagte die Frau dem regionalen Radiosender France Bleu Alsace. Anschließend hätten sie zwei der Männer festgehalten und der dritte ihr ins Gesicht geschlagen bevor sie flohen, so die Studentin. Sie erhob zudem Vorwürfe gegen Zeugen des Angriffs. Rund 15 Menschen hätten diesen gesehen, aber nichts unternommen, sagte die 22-Jährige.

Die beigeordnete Ministerin im Innenministerium und Ex-Staatssekretärin für Gleichstellung, Marlène Schiappa, reiste am Mittwoch nach Straßburg, um sich dort mit Vertretern der Polizei und Präfektur zu treffen, um über einen besseren Schutz für Frauen zu sprechen. "Der Rock ist nicht für den Angriff verantwortlich und die Frau noch weniger", sagte Schiappa France Bleu.

(dpa/br)