Windows 7, Notebook, Laptop, © Mauritz Antin - dpa (Symbolbild)

Bürger sollen 800.000 Euro für versäumtes Windows-Update des Landes zahlen

Das Innenministerium rechtfertigt den Schritt mit wirtschaftlichen Überlegungen

Weil rund 25.000 Bedienstete des Landes Baden-Württemberg noch immer mit Windows 7 anstatt Windows 10 als Betriebsystem auf ihrem Computer arbeiten, könnte das am Ende den Steuerzahler indirekt 800.000 Euro kosten. Das hat das Innenministerium in Stuttgart am Dienstag (11.02.2020) auf Anfrage der Deutschen Presseagentur eingeräumt.

Behördensprecherin: Neue PCs wären noch teurer gewesen

Laut einer Sprecherin soll die Umstellung im Laufe des Jahres erfolgen. Sie begründet die Vorgehensweise damit, dass mit dem Update auf Windows 10 auch die Hardware vieler Rechner in den einzelnen Behörden ausgetauscht werden müsste. Die Planung sei deshalb an die Lebensdauer der vorhandenen Geräte angepasst worden.

Alle Arbeitsplätze sofort auf die neue Windows-Version umzustellen, wäre nach den Worten der Sprecherin deshalb nicht wirtschaftlich gewesen. Trotzdem ist das Land weiter auf Sicherheitsupdates angewiesen, um teils sensible Daten vor Hackern und anderen Kriminellen zu schützen. Insgesamt gibt es in der Landesregierung einschließlich der Steuerverwaltung rund 86.000 Computer-Arbeitsplätze.

Windows-7-Gewährleistung endete schon vor einem guten Monat

Der Hersteller Microsoft hat Mitte Januar seinen kostenlosen Support für das Betriebssystem Windows 7 eingestellt. Unternehmen und Organisationen können sich beim Anbieter eine Gnadenfrist erkaufen und weiterhin kostenpflichtige Updates erwerben. Privatnutzer haben hingegen keinen Zugang mehr zu Sicherheitsupdates, wenn sie nicht gleich ihr ganzes Betriebssystem umstellen.

(fw) / dpa