Korn, Getreide, Weizen, Ernte, Dürre, Trockenheit, Hitze, Sommer, Sonne, Feld, Acker, Landwirtschaft, © Bernd Weißbrod - dpa (Symbolbild)

Staufener Unternehmen für innovatives Klimaprojekt ausgezeichnet

Klimaheldenpreis an den Verein "CO2-Land e.V." aus Staufen vergeben

Der Stromanbieter Badenova hat den so genannten Klimaheldenpreis in diesem Jahr an den Verein "CO2-Land e.V." aus Staufen vergeben. Der Verein entwickelt eine Technik, um Ackerböden als CO2-Speicher einsetzen zu können. Mit der Förderung, die mit dem Preis einhergeht, soll das Modell nun in der Praxis getestet werden.

Den Preis nahm der Initiator des Projekts, Michael Schwegler, im Naturgut Hörnle in Schallstadt von Bürgermeister Sebastian Kiss entgegen. "Hier wird Klimaschutz anfassbar und erlebbar und man sieht, jeder kann im Kleinen und in seinem Bereich einen Beitrag leisten", befand der Schalstädter Rathauschef. "Es sind echte Klimahelden, sie haben diesen Preis verdient.“

Offizieller Titel des Projekts ist "Remote Sensing als Instrument für regionales Humusaufbau-Monitoring". Die Technik macht sich zunutze, dass Ackerboden der beste und größte CO2-Speicher der Welt ist. Er bietet das Potential gemeinsam mit der Landwirtschaft durch innovative Lösungen CO2 in der Atmosphäre zu reduzieren. Diese Reduktion erfolge durch eine Bindung des CO2 im Ackerboden, die vor allem funktioniere, wenn der Boden einen hohen Humusgehalt aufweist, erklärt Initiator Schwegler. Durch eine allzu intensive landwirtschaftliche Nutzung verliere der Boden seinen Humusanteil und somit sinke auch die Fähigkeit, CO2 zu speichern. Landwirte können das ändern, indem sie beispielsweise auf eine verbesserte Fruchtfolge, jährlich eingesetzte Zwischenfrüchte oder auch mal eine mehrjährige tiefwurzelnde Dauerkultur anbauten.

Humusgehalt im Boden vom Weltraum aus messen

Messungen des Humusgehalts im Boden durch Laborproben und Bodenanalysen seien bislang allerdings extrem teuer. Hier will der Staufener Verein mit seinem Monitoring-Modell ansetzen. Die Methode, die der Verein CO2-Land e.V. bei seinem Projekt einsetzt, heißt "Remote Sensing" und könne mit dem Begriff Fernerkundung übersetzt werden. Genutzt werden dabei Satellitendaten. Diese werden zu Beginn des Humus-Projekts mit am Boden erhobenen Daten abgeglichen. Dadurch wird es möglich, den Wert von Satellitendaten bei der regionalen Untersuchung des Humusgehalts im Boden zu qualifizieren - so zumindest die Theorie nach ersten Versuchen. Getestet wird die Messmethode auf Flächen im Raum Freiburg. Wenn alles klappe, komme am Ende ein kostensparendes Nachweisverfahren für den Humusaufbau im Ackerboden heraus, das als Basis für den Handel mit Humus-Zertifikaten durch die Landwirtschaft diene, glauben Badenova und Projektentwickler.

Das experimentelle Projekt, das auch durch die Stadt Freiburg und die Vereinsmitglieder unterstützt wird, wurde erst durch die Förderung durch den Innovationsfonds Klima- und Wasserschutz der Badenova möglich. Knapp 146.000 Euro, fast die Hälfte der Projektkosten, werden aus dem Fonds finanziert.

(br)