Prozess, Staufen, Missbrauch, © Patrick Seeger - dpa

Staufen-Prozess: Gutachter warnt vor hohem Rückfallrisiko

Therapien seien wirkungslos geblieben

Im Hauptprozess um den Staufener Missbrauchsfall hat der psychiatrische Gutachter dem Hauptangeklagten ein sehr hohes Rückfallrisiko bescheinigt. Der wegen schweren Kindesmissbrauchs vorbestrafte 39-Jährige sei geprägt von einem starken sexuellen Bedürfnis nach Kindern und einem aggressiven Sexualinteresse, sagte der Sachverständige heute am Freiburger Landgericht. Außerdem neige er zum Rechtsbruch. Er habe sich von bisherigen Haftstrafen nicht beeindrucken lassen, Therapien seien wirkungslos geblieben. Er sei voll schuldfähig und "in der höchsten Kategorie der Rückfallwahrscheinlichkeit" einzuordnen.

Es drohen 15 Jahre Haft und Sicherungsverwahrung

Der 39-Jährige ist in dem Prozess gemeinsam mit seiner 48 Jahre alten Lebensgefährtin angeklagt. Beide haben gestanden, den inzwischen zehn Jahre alten Sohn der Frau mehr als zwei Jahre lang im Internet angeboten und Männern gegen Geld für Vergewaltigungen überlassen zu haben. Außerdem sollen sie das Kind und ein dreijähriges Mädchen auch selbst mehrfach sexuell missbraucht haben. Ihnen drohen bis zu 15 Jahre Haft und Sicherungsverwahrung. Das Urteil wird 20. Juli erwartet.

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