Schützenalleetunnel, Stadttunnel, B31, Freiburg, © baden.fm (Symbolbild)

Stadt Freiburg stellt klar: „Der Stadttunnel kommt“

Das Mega-Projekt wird komplett vom Bund bezahlt - noch kein konkreter Zeitrahmen

Die Planung des Freiburger Mega-Bauprojekts "Stadttunnel" gehen voran. "Der Stadttunnel kommt." Das teilte das Freibruger Regierungspräsidium (RP) am Montag (3. August 2020) gemeinsam mit Baubürgermeister Martin Haag und Oberbürgermeister Martin Horn mit und informierte über den aktuellen Stand der Planungen. Ab 2021 geht die Verantwortung für das Großprojekt an den Bund über, der auch die Kosten von schätzungsweise 325 Millionen Euro vollständig trägt. Durch die unterirdische Autobahn durch Freiburg sollen die Ufergebiete der Dreisam neu erschlossen und gut 70 Prozent des Verkehrs unter die Erde verlagert werden. Das Gesicht der Stadt würde sich durch das Projekt radikal verändern.

Es ist ein Prestigeobjekt, das seit Jahrzehnten durch den Gemeinderat und auch die Öffentlichkeit in Freiburg geistert. Gleichzeitig scheint nicht viel zu passieren. Dem zu widersprechen hat das Freiburger Regierungspräsidium nun eingeladen und informiert, wie weit die Planungen des Freiburger Stadttunnels inzwischen gediehen sind.

Noch längst nicht alle Details sind geklärt

Auf knapp zwei Kilometern Länge soll der Tunnel zwischen der Kronenbrücke und dem derzeitigen Kappler Tunnel entstehen. Technische Daten gibt es schon, diese sind aber noch recht hypothetisch. Fest steht unter anderem, dass der Durchmesser im Tunnelinnern knapp zwölf Meter betragen wird. Wie tief hingegen gegraben werden muss, das müsse noch ermittelt werden, so die Planungsbeteiligten.

"Der Stadttunnel entlastet nicht nur die Anwohner an der B 31, er verbessert auch die Situation für Fußgänger und Radfahrende", fasste Baubürgermeister Haag noch enmal zusammen. "Die Stadt rückt näher an die Dreisam und bietet den Bürgern ganz neue Freiräume." Im Zusammenhang mit dem Projekt fallen gerne Begriffe wie "Dreisam-Boulevard" oder "Innenstadterweiterung". Gleichzeitig steht fest: Noch stehen die Planungen ganz am Anfang. Ein Datum, wann beispielsweise mit den Bauarbeiten begonnen werden soll, könne noch nicht genannt werden.

80 Prozent der LKWs sollen unter die Erde

Schlussendlich geht es aber darum, die überlastete Ost-West-Achse (B 31) durch Freiburg zu entlasten. Diese soll zur neuen Autobahn A 860 werden. Möglich macht das die neue Autobahnbaugesellschaft des Bundes, die zum 1. Januar 2021 die Planung übernimmt. Derzeit fahren zwischen 42.000 und 56.000 Autos täglich über die B 31. 70 Prozent davon sollen durch den Tunnel unterirdisch durch die Stadt fahren - 80 Prozent seien es gar beim Lastwagenverkehr, glauben die Verantwortlichen, wie RP-Projektleiter Kai Steinborn.

Der Bund übernimmt, muss aber noch sein "Go" geben

Das Projekt sei höchst anspruchsvoll, weiß Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer und bezeichnet den Bau als Eingriff "am offenen Herzen", mitten in der Stadt. Schon die Verlegung von Wasser-, Gas- und Stromleitung vor dem eigentlichen Tunnelbau sei ein Großprojekt für sich, ist sich Steinborn sicher.

Wann das Projekt Stadttunel realisiert werden soll bleibt weiterhin unklar. Bis 2023 hoffen alle Beteiligten auf grünes Licht von Bund und Land. Bis dahin wolle man auch die Bürger mit ins Boot holen, um sich an den Planungen zu beteiligen.

(br)