Grenzkontrolle, Kehl, Straßburg, Terror, Polizei, © Sebastian Gollnow - dpa

Spur des mutmaßlichen Attentäters von Straßburg führt auch nach Freiburg

Der 29-Jährige saß auch in Freiburg im Gefängnis

Die Spur des mutmaßlichen Attentäters von Straßburg führt auch nach Südbaden. Der 29-Jährige, der wegen des Anschlags vom Dienstagabend (11.12.18) noch immer gesucht wird, saß nach Angaben von Innenminister Thomas Strobl (CDU) bis Anfang 2017 im Südwesten im Gefängnis. Chérif C. war vom Amtsgericht Singen wegen zweier Einbrüche zu zwei Jahren und drei Monaten Haft verurteilt worden. Einen Teil der Strafe saß er ab, dann wurde er nach Frankreich abgeschoben.

Mehrere Male wegen Einbrüchen verurteilt

Der mutmaßliche Angreifer hat bereits einige Jahre im Gefängnis verbracht - in allen Fällen ging es um Einbrüche. Das Amtsgericht Singen verurteilte Chérif C. Mitte 2016, weil er in eine Zahnarztpraxis in Mainz und in eine Apotheke in Engen im Süden Baden-Württembergs eingebrochen war. In Untersuchungshaft saß er in Konstanz, nach der Verurteilung kam er dann in Freiburg ins Gefängnis. Wie aus dem entsprechenden Urteil, das der dpa vorliegt, außerdem hervorgeht, wurde er unter anderem schon 2008 in Frankreich und 2013 in der Schweiz jeweils wegen mehrerer Einbrüche zu Gefängnisstrafen verurteilt.

Sicherheitslage auf den Weihnachtsmärkten in Südbaden ist gut

Nach dem Anschlag geriet auch die Sicherheitslage auf den Weihnachtsmärkten im Südwesten wieder in den Fokus. Die Sicherheitsmaßnahmen auf den Weihnachtsmärkten im Südwesten seien schon überall auf einem sehr hohen Niveau, betonte Innenminister Strobl.

 «Unsere Polizei, unsere Städte und Gemeinden tun in enger Abstimmung mit den Veranstaltern alles Erdenkliche, um das größtmögliche Maß an Sicherheit zu gewährleisten – auch wenn es eine hundertprozentige Sicherheit nicht geben kann», sagte er. «Bleiben Sie wachsam», riet der Minister. «Es gibt aber keinen Grund für Angst und schon gar keinen für Panik.»

Sicherheitsmaßnahmen an der deutsch-französischen Grenze verschärft

Die Sicherheitsmaßnahmen entlang der deutsch-französischen Grenze wurden nach dem Anschlag verschärft. Schwer bewaffnete Polizisten kontrollierten am Mittwoch (12.12.18) Autos und LKWs an den Grenzübergängen, auch Radfahrer, Passanten und die Fahrgäste in der Tram zwischen Straßburg und der Nachbarstadt Kehl wurden überprüft. Spezialkräfte der Polizei - SEK und MEK - waren in Alarmbereitschaft. Zwar sei die Stadt direkt nach der Tat abgeriegelt worden, betonte die französische Regierung. Dass der Gesuchte über die Grenze geflohen ist, könne aber nicht gänzlich ausgeschlossen werden.

Polizei sucht auch nach dem Bruder des mutmaßlichen Attentäters

Bei dem mutmaßlichen Terroranschlag in der Nähe des Straßburger Weihnachtsmarktes waren mehrere Menschen getötet und verletzt worden. Deutsche Sicherheitsbehörden unterstützen die Suche nach dem 29-jährigen Täter und fahnden auch nach dessen 34-jährigen Bruder Sami C. Beide werden in Frankreich als radikalisiert eingestuft und dem Straßburger Islamistenmilieu zugerechnet.

(ja)