Unwort des Jahres, Tafel, © Frank Rumpenhorst - dpa

Sprachkritische Aktion hat das Unwort des Jahres 2017 bekannt gegeben

Ausdruck für verschleiernden öffentlichen Sprachgebrauch

"Alternative Fakten" ist zum Unwort des Jahres 2017 gewählt worden. Das hat die Sprachkritische Aktion heute in Darmstadt bekannt gegeben. Die Jury besteht aus vier Sprachwissenschaftlern, einem Journalisten und in diesem Jahr auch aus einer Streetart-Künstlerin.

"Alternative Fakten" sei der verschleiernde und irreführende Ausdruck für den Versuch, Falschbehauptungen als legitimes Mittel der öffentlichen Auseinandersetzung salonfähig zu machen, so die Jury.

Seit 1991 wählt eine aus Sprachwissenschaftlern bestehende Jury aus ihrer Sicht unangemessene Begriffe aus

Das Unwort des Jahres wird in diesem Jahr zum 27. Mal seit 1991 gewählt. Im letzten Jahr wählte die Jury das Wort "Volksverräter" zum Unwort des Jahres. Bundeskanzlerin Angela Merkel und andere hochrangige Politiker wurden im Zusammenhang mit der Flüchtlingspolitik von rechten Demonstranten mit diesem Wort beschimpft.

Insgesamt sind 684 Vorschläge eingegangen, von denen 80 bis 90 den Kriterien der Jury entsprochen haben. Neben "Alternative Fakten" standen auch Wörter wie "Genderwahn" und "Schuttle Service" auf der Liste, letzteres im Zusammenhang mit Seenotrettungseinsätzen von Organisationen für Menschen, die im Mittelmeer auf Schlauchboten aus ihrer Heimat flüchten.

(gm)