Spargelstechen, Ernte, Feldarbeit, © Fabian Sommer - dpa

Spargelsaison war aus Sicht der meisten Landwirte im Südwesten durchwachsen

Auf der einen Seite hatten die Spargelstangen besonders gute Qualität, aber die Erntemengen blieben oft unter dem Schnitt

Mit einem lachenden und einem weinenden Auge blicken die Spargelerzeuger in Baden-Württemberg auf die nun zu Ende gehende Spargelsaison 2021. Der Verband Süddeutscher Spargel- und Erdbeeranbauer geht von deutlich geringeren Erträgen auf den Ackerflächen aus. Wegen der besonders guten Qualität konnten die Landwirte aber vergleichsweise hohe Preise verlangen, die die fehlenden Mengen zum Teil wieder ausgeglichen haben.

Schuld an der Entwicklung war in diesem Jahr nicht unbedingt die Corona-Pandemie. Aus Sicht des Anbauverbandes hat die Krise bei den Verbrauchern sogar die Sensibilität für Nahrungsmittel aus regionaler Herstellung erhöht und vor allem die Verkäufe in den Hofläden deutlich angekurbelt.

Problem war viel mehr der späte Start der Spargelzeit durch das nasskalte Wetter bis weit ins späte Frühjahr hinein. Spargel braucht zum Wachsen viel Sonne, im Gegensatz dazu stand der kälteste Mai seit 40 Jahren.

Ohne Folie wäre Ernte 2021 aus Sicht vieler Landwirte ein Desaster geworden

In den letzten vier Jahren haben die Spargelbauern im Südwesten im Schnitt 10.685 Tonnen des beliebten Gemüses geerntet. 2021 hat das kalte Regenwetter für einen Ertragsrückgang von 2.000 bis 3.000 Tonnen gesorgt - das entspricht 20 bis 30 Prozent weniger Spargel als sonst üblich.

Weil Feuchtigkeitsverhältnisse und Wärme jetzt so weit seien, muss die heimische Spargelsaison am Donnerstag (24.06.2021) enden. Dann sollen sich die Pflanzen auswachsen und wieder Energie tanken.

In ganz Baden-Württemberg bauen Landwirte Spargel auf einer Fläche von zusammengerechnet rund 2.200 Hektar an. Eines der größten Hauptanbaugebiete liegt dabei in der südlichen Rheinebene rund um den Großraum Freiburg, danach folgt das Gebiet zwischen Baden-Baden und Mannheim in Nordbaden.

dpa / (fw)