Fairteiler, Kühlschrank, Mach Blau, Denzlingen, © Stadt Denzlingen

So will Denzlingen gegen Verschwendung von Lebensmitteln vorgehen

Im Schnitt wirft jeder Deutsche jährlich mehr als 85 Kilogramm Lebensmittel in die Mülltonne

Um auch regional gegen die Verschwendung von Essen vorzugehen, unterstützt die Stadt Denzlingen ab sofort neue Initiative. Ins Leben gerufen haben diese zwei Mütter, die sich mit ihrem Anliegen an Bürgermeister Hollemann gewandt haben.

Öffentlicher Kühlschrank mit Gratis-Lebensmitteln für jeden

Gemeinsam haben sie am Freitag (08.08.2019) einen so genannten "Fair-Teiler" an der Bushaltestelle am "Mach-Blau"-Schwimmbad aufgestellt. Dabei handelt es sich um einen öffentlichen Kühlschrank, in dem übrig gebliebene Lebensmittel auch bei wärmeren Temperaturen zuverlässig gelagert werden können.

Bedienen dürfen sich nicht nur klassische Bedürftige, sondern jeder, der sich an die Regeln des Projekts hält. Dazu zählt etwa, fertig zubereitete Speisen in luftdichte Behälter zu verpacken und mit Datum und Inhalt zu beschriften. Jeder soll geben und nehmen dürfen, was er möchte und so dazu beitragen, dass möglichst kein genießbares Essen mehr im Müll landet. Online lässt sich nach einer Anmeldung auf einer Übersichts-Webseite zum Thema Foodsharing auch nachvollziehen, ob gerade etwas neues im Fair-Teiler gelandet ist.

Fair-Teiler wird wöchentlich kontrolliert und gereinigt

Ein Team aus mehreren Freiwilligen kümmert sich um eine wöchentliche Reinigung des Kühlschranks und sortiert bereits verdorbene Lebensmittel aus. Über eine mögliche Haftung, falls unter den Spenden doch mal etwas nicht mehr gut gewesen sein sollte, brauchen sich die Teilnehmer daher keine Gedanken zu machen.

Gerade vor den Sommerferien erhoffen sich die Initiatorinnen einen regen Zulauf: Vor der Abfahrt in den Urlaub müssen die meisten Familien sowieso noch einmal ihre Vorräte leeren und hätten dafür mit dem Fair-Teiler eine gute Anlaufstelle, sagt uns Sarah Deißler.

Ähnliche Angebote bereits in Freiburg

Außerhalb von Denzlingen ist die Idee übrigens nicht neu. So gibt es allein bereits in Freiburg fünf vergleichbare Anlaufstellen, an denen übrig gebliebene Lebensmittel in einem geregelten Rahmen getauscht werden können.

Nach einer Studie der Universität Stuttgart aus dem Jahr 2015 landen in Deutschland jedes Jahr fast 13 Millionen Tonnen an genießbaren Lebensmitteln im Müll. Dazu gehören nicht nur die Abfälle von privaten Haushalten, sondern auch nicht verkaufte Ware von Handel, Gastronomie, Landwirten und Lebensmittelverarbeitern.

(fw)