Platz der alten Synagoge, UB, Freiburg, © Patrick Seeger - dpa

So sieht der fertige „Platz der alten Synagoge“ in Freiburg aus

Mit der Freigabe am Mittwoch hält nun wieder sichtbar Leben Einzug zwischen dem Freiburger Unicampus und dem Stadttheater:

Das große Bauprojekt "Platz der alten Synagoge" im Herzen der Freiburger Innenstadt ist fertiggestellt. Sechszehn Monate waren Arbeiter damit beschäftigt, die frühere Wiese mit Fahrradabstellplätzen zu einem öffentlichen Versammlungsort umzugestalten. Das ist etwas kürzer, als ursprünglich geplant.

Das Vorhaben gilt (zusammen mit der Verlegung der neuen Stadtbahngleise und dem Neubau der Uni-Bibliothek) als eines der Herzstücke für die geplante Umgestaltung des Rotteckrings am bisherigen Rande der Altstadt.

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Für 9,3 Millionen Euro hat die Stadt Freiburg dabei eine angepasste Version aus einem städtebaulichen Wettbewerb aus den 2000ern umsetzen lassen. Auf rund 130 mal 130 Metern ist nun eine größere Freifläche mit einheitlicher Gestaltung aus hellen, großen Bodensteinen, dunklen Highlight-Elementen und über einem Dutzend schattenspendenden Bäumen (VIDEO) entstanden, zu der auch die neue Schienenführung passen soll. Ein Wasserspiel mit zwölf Fontänen soll im Sommer darüber hinaus das Mikroklima in der Stadt ein wenig herunterkühlen und Fußgänger zum Verweilen einladen.

Im Vergleich zum Ursprungsentwurf haben sich dabei im Laufe der Planungsjahre einige Änderungen ergeben. Nach einer hitzig geführten Debatte um die mögliche Aufheizung des Steinbodens ist nun mehr Grün vorhanden. Früh wurde außerdem ein ursprünglich angedachtes Platzhaus gestrichen.

Historische Mauerreste während der Bauarbeiten abgetragen

Auffällig beim Ergebnis ist für die Besucher nun vor allem das große Wasserelement, das auf den Grundriss der namensgebenden - 1938 in der Reichspogromnacht niedergebrannten - jüdischen Synagoge gebaut wurde. Während der Baustellenphase waren Arbeiter hier im Erdreich überraschenderweise auf alte Mauerreste des historischen Gebäudes gestoßen. Eigentlich hatte man geglaubt, dass alle Überreste des früheren Glaubenshauses zerstört wurden.

Trotz Kritik der israelitischen Gemeinde hat die Stadt diese vollständig abtragen lassen und für die Nachwelt haltbar gemacht. Was damit passieren soll, darüber muss sich der Freiburger Gemeinderat erst noch genauer beraten. Alle Beteiligten sollen dabei noch vor einer Entscheidung angehört werden.

Namenswahl: Platz der "alten" oder der "zerstörten" Synagoge?

Kurz vor der Wiedereröffnung des Platzes haben sich mehrere Fraktionen in Freiburg außerdem für eine Namensänderung ausgesprochen, welche auch Oberbürgermeister Dieter Salomon befürwortet: Sie wollen sich mit der möglichen Umbenennung zu "Platz der zerstörten Synagoge" gegen eine Verharmlosung der Geschehnisse unter dem NS-Regime stellen.

Sie rechnen bei ihrem Vorhaben mit einer Gemeinderatsmehrheit. Der Lokalverein der Freiburger Innenstadt, der Rektor der anliegenden Uni und auch die israelitische Gemeinde sind von den Forderungen bislang hingegen weniger überzeugt.

(fw)

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