Kracher, Böller, Silvester, © Ole Spata - dpa (Symbolbild)

So lief die Silvesternacht aus Sicht der Einsatzkräfte im Dreiländereck ab

Unter anderem in Freiburg und Basel ging es zum Jahreswechsel diesmal sehr ruhig zu

Wenn zum Jahreswechsel nicht nur viel Alkohol getrunken, sondern auch noch Böller und Raketen gezündet werden, heißt das immer erhöhte Alarmbereitschaft für Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst in Baden, sowie dem benachbarten Elsass und der Schweiz. Nach dem langen Silvesterwochenende werfen wir einen Blick zurück auf das Einsatzaufkommen an vier ausgewählten Standorten im Dreiländereck.

In Freiburg blieb die Silvesternacht im Vergleich zu den Vorjahren weitgehend frei von Zwischenfällen. Die Feuerwehr hatte hier extra ihre Bereitschaftsdienste verstärkt, um schnell auf die zu erwartenden Notrufe um Mitternach reagieren zu können. Weil aber relativ wenig los war, konnten die Verantwortlichen die Bereitschaft schon gegen 01:00 Uhr wieder aufheben und einen normalen Schichtbetrieb fahren.

In dieser Zeit musste die Freiburger Berufsfeuerwehr insgesamt vier Mal ausrücken, nämlich zu zwei ausgelösten Brandmeldern und einem Feuer im Schlossberbunker, das vermutlich von Raketen oder Böllern ausgelöst worden war. Dazwischen blieb den Feuerwehrleuten auch noch Zeit, sich um einen verletzten Vogel zu kümmern und ihn zum Tierarzt zu bringen.

Etwas mehr zu tun hatten im Stadtgebiet die Helfer vom Rettungsdienst.  Sie haben es mit den typischen Einsätzen zum Jahreswechsel wie Alkoholvergiftungen, aber auch mit Stürzen, Knochenbrüchen und einem Verkehrsunfall zu tun bekommen. Dass die Lage in Freiburg insgesamt aber so ruhig blieb, dafür macht das städtische Amt für Brand- und Katastrophenschutz auch eine hohe Akzeptanz der Corona-Maßnahmen und Alkoholverbote an öffentlichen Plätzen bei den Bürgern mitverantwortlich.

Über 200 Einsätze in einer Nacht in der Ortenau

Beim Führungs- und Lagezentrum des Polizeipräsidiums Offenburg, das für einen Großteil der Ortenau zuständig ist, waren zum Jahreswechsel fast 260 Notrufe eingegangen, die zu rund 200 verschiedenen Einsätzen von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst geführt haben.

Bei den meisten davon hat es sich um kleinere Brände in den Stunden nach Mitternacht gehandelt, die die örtlichen Feuerwehren schnell löschen konnten und die überwiegend durch Feuerwerk entstanden waren. In Ettenheim konnten die Feuerwehrleute verhindern, dass sich ein Feuer von dem Balkon eines Mehrfamilienhauses auf weitere Bereiche ausbreiten konnte. Ein Anwohner wurde bei seinen Löschversuchen verletzt.

Vereinzelt kam es in der Ortenau auch zu Körperverletzungen, die Zahl solcher Delikte soll sich hier aber im niedrigen zweistelligen Bereich bewegt haben.

Neben den vielen eigentlichen Einsätzen haben die Beamten dabei in der Silvesternacht auch die Einhaltung der Schutzmaßnahmen aus der Corona-Verordnung im Blick behalten. Trotz der extrem lebhaften Nacht ziehen die Einsatzkräfte im Bereich des Polizeipräsidiums Offenburg eine positive Bilanz, was angesichts der besonderen Coronabedingungen nicht selbstverständlich sei.

In Straßburg haben erneut Autos gebrannt - aber deutlich weniger Ausschreitungen

Im Elsass haben auch zu diesem Jahreswechsel rund um Straßburg und Umgebung Autos gebrannt. Randalierer haben dort Fahrzeuge angezündet und mehrere Polizisten verletzt. Insgesamt haben die französischen Sicherheitskräfte die Lage aber unter Kontrolle behalten können, so die Bilanz der Stadt.

Laut örtlicher Polizei wurden mindestens zwei Beamte leicht verletzt, als Angreifer mit Feuerwerkskörpern auf sie geschossen haben. Bereits vor Mitternacht haben Gendarmerie und Police Nacional zwölf Verdächtige festgenommen.

Die Nacht scheint deutlich ruhiger verlaufen zu sein als der Jahreswechsel von 2019 auf 2020. Damals war es in Straßburg zu massiven Ausschreitungen gekommen, bei denen es Brandstiftungen an mehr als 200 Autos gegeben hatte.

Diesmal hatte die Präfektur als Vorsichtsmaßnahme eine nächtliche Ausgangssperre für unbegleitete Minderjährige unter 16 Jahren erlassen. Und auch in Straßburg galt - anders als an vielen anderen französischen Orten - vor Silvester ein Kauf- und Gebrauchsverbot für Böller und Raketen.

Vergleichsweise wenig zu tun in der Grenzmetropole Basel

Deutlich ruhiger sind die Einsatzkräfte in Basel in das neue Jahr gestartet. Hier mussten Notarzt oder Sanitäter im gesamten Kanton weniger als 40 Mal ausrücken. Die Berufsfeuerwehr Basel wurden in der Silvesternacht bloß sechs Mal um Hilfe gerufen, darunter zu zwei brennenden Fahrzeugen.

Die Kantonspolizei hat sieben Streitigkeiten und Schlägereien geschlichtet und ist unter anderem zu einem Angriff auf drei Menschen am Theodorsgraben ausgerückt, sowie auf eine Körperverletzung in der Greifengasse. Die restlichen Einsätze waren zumeist Lärm-Beschwerden, wie sie wohl in der Silvesternacht häufiger vorkommen.

(fw) / dpa