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Seltene Urzeitkrebse im Eichener See bei Schopfheim gefunden

Naturphänomen im Gewässer, das meist nicht da ist

Einen ebenso kleinen wie bedeutenden Fund haben Naturschützer im Eichener See bei Schopfheim gemacht. In dem besonderen Gewässer, das mal da ist, mal nicht, wurde nämlich eine Population der seltenen "Feenkrebse" ausgemacht. Diese Urzeitkrebs-Art ist etwa 400 Millionen Jahre alt und äußerst selten. Die knapp zwei Zentimeter großen Tiere sind entsprechend streng geschützt.

Noch bemerkenswerter als der Fund selbst ist sicherlich der Ort, an dem man die kleinen Krebstierchen ausmachte. Der Eichener See ist nämlich die längste Zeit des Jahres überhaupt nicht da. Der See tritt nur an die Oberfläche, wenn es besonders viel regnet oder taut und das Wasser nicht schnell genug abfließen kann.  Unter dem Boden befindet sich ein Labyrinth aus Höhlen im Muschelkalk und eine undurchlässige Schicht in 48 Metern Tiefe. Derzeit ist der See fast 300 Meter lang und 150 Meter breit - so groß wie seit Jahren nicht mehr.

In den See gelangen die Feenkrebse, da ihre ungeschlüpften Larven - sogenannte Zysten - extrem widerstandsfähig sind und sogar das temporäre Austrocknen des Sees überleben. Füllt sich dann der See wieder - und sei es erst nach mehreren Jahren - schlüpfen innerhalb weniger Tage Feenkrebs-Larven.

(br/dpa)