Gericht, Justiz, © Patrick Seeger - dpa

Sechs Jahre Haft nach versuchtem Totschlag an der Ferdinand-Weiß-Straße

32-Jähriger vor Freiburger Landgericht verurteilt - weitere Anklage wegen Drogenvergehen

Der Prozess gegen einen 32-jährigen albanischen Staatsangehörigen wegen versuchten Totschlags vor dem Freiburger Amtsgericht ist mit einer sechsjährigen Haftstrafe für den Angeklagten zu Ende gegangen. Das Gericht kam zu der Überzeugung, dass der Beschuldigte seinen Widersacher am 29. Juli 2018 mit zwei Schüssen lebensgefährlich verletzt hatte. Einer der Schüsse durchschlug den Unterbauch des zum Tatzeitpunkt 41-jährigen Opfers, das nur durch eine Notoperation gerettet werden konnte. Beide konkurrierten wohl im Drogenmilieu und müssen sich aktuell wegen Betäubungsmitteldelikten verantworten.

Streit zwischen beiden Männern schaukelt sich hoch - bis der Angeklagte schießt

Laut Zeugenaussage waren die Männer vor der Tat in der Ferdinand-Weiß-Straße im Freiburger Stadtteil Stühlinger in einen lautstarken verbalen Streit geraten. Nachdem der Streit schon beigelegt schien, folgte das spätere Opfer dem Angeklagten bis zur Bahnunterführung am Ende der Straße. Dort zog der Schütze unvermittelt eine Waffe und feuerte zweimal auf seinen Rivalen.

Opfer fürchtet Blutrache

Zum Tathergang schwieg der Angeklagte, war im Zuge einer Vereinbarung zwischen Staatsanwaltschaft und Gericht aber geständig. Das Gericht unter Leitung der vorsitzenden Richterin Eva Kleine-Cosack geht jedoch davon aus, dass sich beide Tatbeteiligten aus dem Drogenmilieu kennen und dort rivalisierten. Aus Furcht vor Blutrache hatte das Opfer nicht vor Gericht ausgesagt.

Weiteres Verfahren steht noch aus

Der 32-jährige Angeklagte, wie auch sein heute 42-jähriges Opfer sitzen derzeit wegen Drogendelikten in Untersuchungshaft. Eine mögliche Haftstrafe aus diesem Verfahren würde zur bereits ausgesprochenen Haftstrafe gegen den 32-Jährigen addiert werden.

(br)