Sechs Jahr nach Mord an Armani in Freiburg gehen noch Hinweise ein

Der Fall des Achtjährigen bleibt der Polizei ein Rätsel

Das Verbrechen, das vor sechs Jahren Schlagzeilen machte, beschäftigt noch heute die Ermittler in Freiburg: Am 21. Juli 2014, findet ein Spaziergänger in einem Bach in Freiburg ein totes Kind. Es ist die Leiche des achtjährigen Armani. Bis heute gehen bei der Polizei Hinweise ein. Wie am Donnerstag (16.07.2020) bekannt wurde, übernehmen jetzt neue Beamten den Fall.

Über 2300 Spuren haben sich in sechs Jahren angesammelt

Ein Junge spielt auf einem Spielplatz in der Nähe seiner Wohnung mit seinem Fußball, am nächsten Morgen wird er vier Kilometer entfernt tot aufgefunden. Wer den Achtjährigen erwürgt hat und warum, ist den Ermittlern bis heute unbekannt. Aufgeben wollen sie aber nicht.

„Wenn ein Kind gewaltsam zu Tode kommt, ist das für Polizisten, die den Fall aufzuklären haben, eine besondere Belastung“, sagt der Kriminalbeamte Thomas Schönefeld. Er leitete die nach der Tat gebildete Sonderkommission und Ermittlungsgruppe „Bach“ und ist heute der Hauptsachbearbeiter in dem Fall. Die Ermittler sind in den sechs Jahren 2320 Spuren nachgegangen und haben mehrere Tausend Zeugen vernommen. Doch der Erfolg, die Festnahme des Täters, steht immer noch aus. Heute kümmern sich zwei Ermittler um den Fall, die immer neue Hinweise bekommen, erzählt Schönefeld:

Teilweise aus dem Umfeld des Opfers, teilweise melden sich aber auch nach wie vor Zeugen, denen im Nachhinein etwas eingefallen ist, oder die eine neuerliche Beobachtung mit dem Fall Armani in Verbindung bringen.“

Die Beamten gingen diesen Hinweisen nach. Die beiden Sachbearbeiter der Kriminalpolizei in Freiburg seien auch Ansprechpartner für die Familie des Opfers und hielten diesen Kontakt aufrecht.

Wer brachte den Achtjährigen um? Und warum?

Die wesentlichen Fragen sind bis heute unbeantwortet. «Wir wissen, wo Armani zuletzt lebend gesehen und wo seine Leiche gefunden wurde. Was dazwischen passiert ist, wissen wir nicht», sagt Ermittler Schönefeld. Brauchbare Spuren haben sie nur wenige gefunden, Zeugen gibt es keine. Auch ob es sich um ein Sexualdelikt handelt, ist unklar. Untersucht werden auch immer wieder mögliche Parallelen zu anderen Fällen - wenn beispielsweise Kinder Opfer von Verbrechen oder vermisst werden. Doch auch hier: bislang kein Treffer.

Die Freiburger Staatsanwaltschaft hat 20.000 Euro Belohnung für Hinweise, die zur Ergreifung des oder der Täter führen, ausgesetzt.

(dk)