Schweizer Atomkraftwerk Beznau soll weiterhin große Mängel haben

Nach den Ergebnisse eines neuen Gutachtens sorgt sich das Ministerium um die Sicherheit der Menschen am Hochrhein

Baden-Württembergs Landesumweltminister Franz Untersteller fordert von den Schweizer Behörden eine sofortige Abschaltung des schweizerischen Atomkraftwerks Beznau an der Grenze zu Waldshut-Tiengen. Nach umfassenden Reparaturarbeiten sieht ein neues Folgegutachten des Öko-Instituts weiterhin gravierende Mängel im dienstältesten Kernkraftwerk der Welt.

Probleme unter anderem  bei Sicherheitssystem und Behältermaterial

Gerade bei der unabhängigen Notstromversorgung sehen die Experten zwar Verbesserungen. Trotzdem ist im Bericht weiterhin die Rede von Schwächen beim Sicherheitssystem, das im Ernstfall schwere Strahlungsunglücke verhindern soll.

Problematisch sei außerdem nach wie vor das verbaute Material des Reaktordruckbehälters. Dieses ist im internationalen Vergleich sehr spröde, so der Vorwurf. Bei einer Ultraschall-Überprüfung waren dort im Jahr 2015 kleinste Risse aufgetaucht. Seitdem musste der Block 1 des Atomkraftwerks sicherheitshalber vom Netz getrennt bleiben.

Klare Forderungen von der Landesregierung aus Stuttgart

Untersteller will sich nun dafür einsetzen, dass auch die Bundesregierung mehr Druck auf die Schweiz ausübt, damit der Meiler zum frühestmöglichen Zeitpunkt abgeschaltet werden kann. Auch an die Atomaufsichtsbehörde ging ein Appell raus.

(fw)