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Schweigeminute in Lahr für Opfer des Familiendramas in Rot am See

Lahrer OB Markus Ibert hält Rede im Gemeinderat

Der Lahrer Oberbürgermeister Markus Ibert hat der Opfer des Familiendramas von Rot am See gedacht. Zu Beginn der Gemeinderatssitzung am Montagabend (27.01.2020) gab es eine Schweigeminute.

Davor sagte Ibert:

 

Wir alle sind über die schrecklichen Nachrichten aus Rot am See erschüttert und tief berührt. Dennoch sollte unser erster Gedanke bei den Hinterbliebenen sein und wir sollten uns vergegenwärtigen, wie sie sich jetzt fühlen müssen.

Unschuldige Menschen sind tot, weil ein Angehöriger entschied, ihnen das Leben zu nehmen. In ihrer Umgebung, in ihren Familien ist nichts mehr, wie es war.
In Momenten wie diesen erschrecken wir davor, was Menschen Menschen antun können.

Heute Morgen konnte ich mit einem Familienangehörigen ausführlich sprechen.
Wie können wir helfen? Sicherlich damit, dass bei der öffentlichen Berichterstattung Zurückhaltung einkehrt. Aus Respekt vor den Opfern bitte ich deshalb darum, die Privatsphäre zu schützen und auf die Veröffentlichung privater Details und Spekulationen zu verzichten.

Nichts kann uns den Schmerz nehmen, wenn geliebte Menschen aus dem Leben gerissen werden. Nichts und niemand kann den Verlust ungeschehen machen. Niemand kann die Lücke schließen, kann jetzt heilen, was geschehen ist. Aber zu spüren, dass es in solchen Momenten eine Gemeinschaft gibt, Menschen, die mitfühlen, die zuhören, die füreinander da sind: Das kann helfen, die nächste Stunde und den nächsten Tag zu bewältigen.

Ich möchte deshalb die Gelegenheit nutzen, den Familien und Freunden der Getöteten zu versichern, dass Sie in ihrer Trauer nicht alleine sind."

 

Mutmaßlicher Todesschütze hat sich zur Tat und zum Motiv geäußert

Drei der sechs Todesopfer des Familiendramas im schwäbischen Rot am See am 24.01.2020 kamen nach Medienberichten aus Lahr. Der mutmaßliche Todesschütze ist demnach dort aufgewachsen und zur Schule gegangen. Der 26-Jährige hat inzwischen in Untersuchungshaft Angaben zur Tat und zu seinem Motiv gemacht. Wegen der laufenden Ermittlungen will sich die Polizei aber vorerst nicht dazu äußern. Dem Sportschützen wird sechsfacher Mord und zweifacher versuchter Mord vorgeworfen. Er soll seine Eltern, eine Tante, einen Onkel und zwei Halbgeschwister erschossen haben.

(dpa/rg)