Schule, Schüler, Tafel, Unterricht, © Daniel Bockwoldt - dpa

Schüler im Südwesten hinken in Mathe und Deutsch oft hinterher

Schulen erhalten Ergebnisse der Vergleichsarbeiten - Schüler hinken vor allem bei Deutsch und Mathe hinterher

In der vergangenen Woche haben die weiterführenden Schulen in Baden-Württemberg die Ergebnisse der Vergleichsarbeiten der achten Jahrgangsstufe (VERA 8) erhalten. Die Arbeiten sollen den Lehrern zeigen, in welchen Bereichen Schüler gezielt gefördert werden können.

Kulturministerin Susanne Eisenmann zieht die erste Bilanz.

Die Befunde zeigen erneut einen hohen Förderbedarf für leistungsschwächere Schülerinnen und Schüler in den Fächern Deutsch und Mathematik auf." - Kultusministerin Susanne Eisenmann

Vor allem bei Werkreal- und Hauptschulen liegen die Ergebnisse unter dem Standard

An den Werkreal- und Hauptschulen erreichen 43 Prozent aller Schülerinnen und Schüler nicht den Mindeststandard im Lesen, bei den Gesamtschulen sind es 22 Prozent. In Mathe liegen auch fast die Hälfte aller geprüften Haupt- und Werkrealschüler (45 Prozent) unter dem Standard.

Die Ergebnisse an den Gymnasien liegen auf einem stabilen hohen Niveau, so das Kultusministerium.

Die aktuellen Ergebnisse von VERA 8 unterstreichen einmal mehr den akuten Handlungsbedarf bei der Qualitätsverbesserung von Unterricht und Schule. Wir unternehmen deshalb alle Anstrengungen, um künftig wieder zu besseren Schülerleistungen zu kommen“ - Eisenmann zu Ergebnissen der Vergleichsarbeiten

Modellversuch ab Schuljahr 2018/2019 zur Förderung

Ab dem kommenden Schuljahr startet das Kultusministerium ein Modellversuch, um die Fähigkeiten der Schüler zu fördern. "Lesen macht stark" und "Mathe macht stark" sollen bereits in der fünften Klasse aller Haupt- und Werkrealschulen starten.

Schülerinnen und Schüler sollen mithilfe der Programme bereits in den frühen Jahren ihrer geistigen Entwicklung gezielt die Fähigkeiten in Mathe und Lesen beziehungsweise Deutsch fördern. Die jeweiligen Programme wurden vom Institut für Qualitätsentwicklung an den Schulen in Schleswig-Holstein entwickelt.

Bereits in der Grundschule sollen diese Fähigkeiten gefördert werden

Die Ergebnisse von "VERA 8" sollen zeigen, dass die Förderung in Mathe und Deutsch bereits in der Grundschule beginnen muss, so das Kultusministerium. Deshalb erhalten Grundschulen vier zusätzliche Poolstunden, die ausschließlich Deutsch- und Mathekenntnisse fördern sollen.

Aus diesem Grund soll das Erlernen einer Fremdsprache erst ab der dritten Klasse erfolgen. Dazu sagte Kulturministerin Eisenmann:

Bevor ein wirksamer Fremdsprachenunterricht starten kann, müssen erst solide Basiskompetenzen im Lesen, Schreiben und Rechnen erlernt werden, auf denen die Schüler in den weiterführenden Schulen dann aufbauen können.“ - Eisenmann zu Fremdsprachenunterricht in der Grundschule

(gm)