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Schon wieder wollten Aktivisten die B31 durch Freiburg blockieren

Die Polizei war diesmal vorbereitet, falls sich die Aktivisten erneut festkleben wollten

Nachdem sich Aktivisten eines linken Klimaschutz-Bündnisses bereits am Montag auf die Fahrbahn der B31 durch Freiburg festgeklebt haben, war der Verkehr auf der Bundesstraße am Freitagmorgen (11.02.2022) erneut für kurze Zeit unterbrochen. Nach etwa einer dreiviertel Stunde konnte der Verkehr dann wieder anrollen.

Auf Höhe der Johanneskirche waren nach Angaben der Polizei erneut mehrere Menschen auf der Fahrbahn und haben für einen längeren Rückstau gesorgt. In einem Schreiben, das der baden.fm-Redaktion vorliegt, erklären die Organisatoren der Gruppierung mit dem Namen "Aufstand der letzten Generation" ihre Beweggründe.

So begründen die Organisatoren ihre Blockade der Bundesstraße:

Sie wollten mit der Menschenkette über die Bundesstraße symbolisch Druck auf die Bundesregierung ausüben. Von dieser fordern sie eine Umsetzung von Maßnahmen für eine zukunftstaugliche Agrarwende bis zum Jahr 2030 und konkret auch ein Gesetz, das es in Deutschland künftig verbieten soll, dass genießbare Lebensmittel tonnenweise im Abfall landen - beispielsweise bei Supermärkten. Zum verursachten Stau äußern sich die Aktivisten so:

Wir wollen diese Art von Aktionen eigentlich gar nicht machen. Wir müssen aber auch feststellen, dass der Weg, den unsere Regierung in Richtung Klimakollaps eingeschlagen hat, so gefährlich ist, dass er durch Dürren, Fluten und Nahrungsmittelknappheit die öffentliche Ordnung und den Bestand der Zivilgesellschaft die nächsten Jahrzehnte bedroht."

Weil das Zeitfenster zu handeln aus ihrer Sicht immer kleiner wird, sehen sie ihre Blockaden deshalb als eine Art des gewaltfreien Widerstands und als einzige Möglichkeit, um die Bundesregierung an ihre Verantwortung zu erinnern, so eine Pressesprecherin der Letzten Generation aus Freiburg.

Die Polizei hatte sich nach eigenen Angaben diesmal besser auf entsprechende Einsätze vorbereitet. Diesmal mussten sie keine Beteiligten mehr von der Straße loslösen.

Ermittlungen wegen mutmaßlicher Nötigung

Am Montag (07.02.2022) hatte sich ein Dutzend Unterstützer der Protestbewegung auf der Fahrbahn der stark befahrenen Hauptverkehrsachse mit Transparenten platziert, um ein Zeichen gegen Lebensmittelverschwendung zu setzen.

Die Aktion war dabei Teil einer bundesweiten Bewegung, bei der zeitgleich auch in vielen anderen deutschen Städten Autobahnen und Bundesstraßen vorübergehend lahmgelegt wurden.

Teilweise hatten sie dabei ihre Händen mit Sekundenkleber an der Fahrbahn festgeklebt. Nachdem mehrere Aufforderungen der Polizei, die Straße freizugeben, nicht auf Gehör gestoßen waren, hatte ein Notarzt den Kleber mit Wasser und Seife entfernt und Polizisten die Verdächtigen von der Straße getragen. Gegen 15 mögliche Beteiligte wurde im Anschluss wegen mutmaßlicher Nötigung ermittelt.

(fw)