Wirtschaftskrise, Coronakrise, Coronavirus, Geld, © Pixabay (Symbolbild)

Schon über 225.000 Anträge beim Land für Corona-Soforthilfen eingegangen

Noch an diesem Wochenende wollen die Kammern und Behörden die erste Antragswelle abgearbeitet haben

Das Land Baden-Württemberg hat Unternehmen in wirtschaftlicher Not allein bis zum Freitagabend (03.04.2020) schon rund 104 Millionen Euro an Corona-Soforthilfen ausbezahlt. Das geht aus den neuen Zahlen des Wirtschaftsministeriums in Stuttgart hervor. Dabei sind von den einzelnen Firmen im Land schon über 225.000 Anträge auf finanzielle Unterstützung während der laufenden Krise eingegangen.

Wirtschafts- und Arbeitsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut hält vor diesem Hintergrund an ihrem Ziel fest, dass die erste große Antragswelle noch an diesem Wochenende abgearbeitet werden kann und damit schon bis zum Anfang nächster Woche ein großer Schwung an Geldern ausbezahlt wird.

Ein Drittel aller Anträge sind bisher unvollständig - das kostet Zeit

Allerdings sind nach Auskunft der zuständigen Industrie- und Handelskammern bisher rund ein Drittel aller eingereichten Papiere unvollständig oder fehlerhaft und landen daher zur Korrektor noch einmal beim Antragsteller. Deshalb will das Wirtschaftsministerium jetzt noch einmal nachbessern und arbeitet nach eigenen Angaben unter Hochdruck daran, die Abläufe beim elektronischen Ausfüllen leichter verständlich zu machen.

Der Präsident des Baden-Württembergischen Industrie- und Handelskammertags Wolfgang Gerke ruft gleichzeitig noch einmal alle betroffenen Betriebe und Selbstständigen dazu auf, sich genügend Zeit für ihren Antrag auf die Soforthilfen zu nehmen und vor dem Upload noch einmal genau zu überprüfen.

Nur so lasse sich sicherstellen, dass die dringend benötigten Finanzspritzen auch schnell und ohne weitere Verzögerung bei ihnen ankommen. Von den bisher gültigen Formularen haben die Kammern innerhalb kürzester Zeit 80 Prozent bearbeitet und an die L-Bank zur Auszahlung weitergeleitet.

Auftragslage beim Handwerk wird deutlich ernster

Beim Handwerk geht Landespräsident Rainer Reichhold währenddessen davon aus, dass sich die angespannte Lage für viele Unternehmen im Land weiter verschärft hat. Fast ein Drittel aller 135.000 Handwerksunternehmen im Südwesten hat demnach schon jetzt finanzielle Unterstützung angefordert. Zwar kann gerade die Baubranche und das Ausbaugewerbe aktuell noch von einer guten Auftragslage zehren. Allerdings brechen neue Aufträge von Kunden gerade immer häufiger weg.

Zusätzlich zu den Fördermitteln des Bundes zahlt die grün-schwarze Landesregierung betroffenen gewerblichen Unternehmen, Soloselbstständigen und Freiberuflern während der Coronakrise einen einmaligen Zuschuss von bis zu 9000 Euro für Firmen mit höchstens fünf Beschäftigten. Wer bis zu zehn Mitarbeiter angestellt hat, erhält bis zu 15.000 Euro. Für Betriebe mit bis zu 50 Mitarbeitern sind es bis zu 30.000 Euro.

Die Soforthilfe muss auch nicht zurückgezahlt werden. Aus Sicht des Wirtschaftsministeriums soll das Geld vor allem dafür sorgen, dass die Unternehmen die wichtigsten laufenden Kosten abdecken können und weiterhin Rechnungen begleichen können ohne direkt in die Insolvenz zu rutschen.

(fw)

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