Er hatte sein Leben bereits seit frühester Jugend dem Schauspiel gewidmet
Der bedeutende schwedisch-französische Schauspieler Max von Sydow ist tot. Das hat seine Witwe Catherine von Sydow am Montag (09.03.2020) dem französischen Magazin "Paris Match" bestätigt und sprach dort von einer "unendlichen Trauigkeit und einem außerordentlichen Schmerz" über seinen Verlust. Dem Bericht zufolge ist von Sydow am Sonntag (08.03.2020) im Alter von 90 Jahre gestorben.
Zu internationaler Bekanntheit hatte es der gebürtige Schwede vor allem in den Filmen seines Landsmannes Ingmar Bergmann gebracht, darunter "Der Exorzist" und "Das siebente Siegel". Vielen Kinofans wurde er auch in der Rolle des James-Bond-Bösewichts "Ernst Stavro Blofeld" aus dem Streifen "Sag Niemals Nie" ein Begriff. Bis ins hohe Alter hatte von Sydow noch in dutzenden großen Hollywood-Produktionen mitgewirkt, wie zuletzt 2015 dem Star-Wars-Streifen "Das Erwachen der Macht" oder 2016 der HBO-Fantasyserie "Game of Thrones".
Nie einen Oscar gewonnen - und doch etliche Blockbuster-Auftritte
Schon in seiner Jugend hatte von Sydow eine erste Schultheatergruppe gegründet. Professionell wurde das dann kurz darauf mit seiner Ausbildung am Königlichen Dramatischen Theater in Stockholm. Mit dem Sprung auf die Kinoleinwand nahm der hoch gewachsene, schlanke Mann anschließend immer wieder auffällig vielschichtige und tiefe Charakterrollen an.
Für seine Darbietung in "Pelle, der Eroberer" bekam er 1987 sogar eine Oscar-Nominierung, ebenso im Jahr 2012 für eine Nebenrolle in "Extrem laut und unglaublich nah". Doch auch gemeinsame Auftritte mit Schauspielkollegen wie Robin Williams, Leonardo DiCaprio oder Tom Hanks haben ihm den Preis am Ende nicht eingebracht. Die Filmfestspiele in Cannes haben ihn dafür 2004 für sein Lebenswerk ausgezeichnet.
Als er 2002 für seine zweite Frau nach Frankreich zog, musste er dafür seinen schwedischen Pass abgeben. Manche seiner früheren Landsleute nahmen ihm das bis heute übel. Von Sydow hinterlässt nach seinem Tod neben seiner Ehefrau Catherine auch zwei Söhne aus seiner ersten, im Jahr 1979 geschiedenen Ehe.
(fw) / dpa
