Nils Petersen, SC Freiburg, Stürmer, © Patrick Seeger - dpa

SC Freiburg Stürmer Nils Petersen hat große Ziele mit dem Sportclub

Nils Petersen hat mit dem SC Freiburg noch viel vor - auch als ältester Spieler im Kader

Das Champions-League-Finale am vergangenen Sonntag hat Nils Petersen zusammen mit seinen Mannschaftskollegen im Trainingslagerhotel in Schruns (Österreich) auf Großleinwand angeschaut. Er hat sich mit seinem Ex-Verein FC Bayern München über dessen Titelgewinn gefreut. Und er würde auch gerne selbst noch mal international spielen - aber nur mit dem SC Freiburg.

«Es hat etwas, international dabei zu sein, vor allem für Freiburg»

«Der Traum ist da, das nochmal zu schaffen», sagt Petersen. «An die Spiele gegen Domzale denke ich gerne zurück. Es hat etwas, international dabei zu sein, vor allem für Freiburg. Aber am wichtigsten ist die Bundesliga, der Rest ist Bonus.» 2017 ist der Sport-Club beim slowenischen Club NK Domzale in der Europa-League-Qualifikation ausgeschieden. Vergangene Saison standen die Freiburger lange auf einem der internationalen Plätze, am Ende hat es als Achter doch nicht ganz gereicht. Trotzdem bleibe es für den Sport-Club «immer erstes Ziel, drei hinter uns zu lassen», erklärt der Stürmer, der vor dem WM 2018 kurzzeitig auch zum Kader der deutschen Nationalmannschaft gehörte. «Wir spielen oft am Limit und punkten am Limit, da gibt es Statistiken, wie effizient wir waren. Davon werden wir wieder leben müssen.»

Top-Stürmer, Team-Ältester, Verantwortsträger

Nach dem Wechsel von Kapitän Mike Frantz zu Hannover 96, von dem Petersen in seinem Urlaub überrascht wurde, ist er mit 31 Jahren nun der Team-Älteste, glaubt aber nicht, dass er mehr Verantwortung übernehmen muss als bisher. «Wir haben ein so vernünftiges Team, dass man gar keine hierarchische Leitung braucht.» Trotzdem müsse sich erst noch zeigen, wie die Mannschaft «den Abgang von Mike menschlich verkraftet», denn der habe neben dem Platz immer noch eine wichtige Rolle eingenommen. Dass Frantz in der 2. Liga auch noch mal sportlich als Führungsspieler gebraucht werden will, könne er verstehen, sagt Petersen. Denn auch bei ihm sind Ehrgeiz und Motivation ungebrochen. «Letzte Saison habe ich nicht ein Spiel verpasst, das hat mich stolz gemacht, aber es wird wieder ein Hauen und Stechen um wahrscheinlich zwei Plätze vorne.»

Petersen will seinen jungen Sturmkollegen weiter Konkurenz macht

Durch den Wechsel von Luca Waldschmidt zu Benfica Lissabon ist zwar ein Konkurrent weggefallen, dafür kam mit Ermedin Demirovic ein neuer hinzu. Und auch Leih-Rückkehrer Wooyeong Jeong sieht er in der Rolle. «Du siehst an jedem Stürmer, was du nicht hast, vergleichst dich und empfindest den Konkurrenten als sehr stark», erklärt Petersen. «Ich muss wieder hart arbeiten, um den Trainer davon zu überzeugen, dass er mich nicht nur in der Rolle sieht, eingewechselt zu werden.»

Kein Gedanke ans Karreiereende

In Freiburg ist der Stürmer zum Top-Joker der Liga geworden, in der vergangenen Saison hat er aber auch Bundestrainer Joachim Löw als Rekordtorschützen des Vereins abgelöst - und er gehörte 24 Mal zur Startelf. Den Anspruch so oft wie möglich von Beginn an dabei zu sein hat er weiterhin, und ans Aufhören denkt er auch noch nicht. «Die Ü-30-Spieler werden immer weniger, weil die Kader sehr verjüngt werden», sagt Petersen, «und ich bin nicht der Schnellste, aber trotzdem habe ich offenbar noch immer einen Mehrwert für einen Verein wie Freiburg - und den will ich behalten.» Erfolg mache süchtig, und das sei seine größte Motivation in jedem Sommer. Auch in seiner sechsten Saisonvorbereitung mit dem Sport-Club in Schruns.

(dpa)