Am Samstagnachmittag steht in der Fußballbundesliga ein regelrechter Klassiker an:
Der SC Freiburg empfängt dann den aktuellen Tabellenvierten TSG 1899 Hoffenheim zum Baden-Derby im heimischen Schwarzwaldstadion. Beide Mannschaften spielen aus Sicht vieler Fußball-Experten jeweils eine überraschend starke Saison.
Zur Personalsituation beim Sportclub:
Der Schweizer Neuzugang und Mittelfeldspieler Vincent Sierro hat in dieser Woche zum ersten Mal mit seiner neuen Mannschaft trainiert. Auch der zuletzt noch schulterverletzte 20-jährige Pascal Stenzel konnte am Donnerstag wieder ins Training einsteigen, kommt für die Partie gegen Hoffenheim aber noch nicht wieder in Frage.
Wir wollen ihnen 90 Minuten richtig Paroli bieten und auf Augenhöhe kommen
Abwehrspieler Jonas Föhrenbach hatte sich am Sonntag beim Spiel der zweiten Mannschaft gegen Ravensburg zuerst die Nase gebrochen und im weiteren Spielverlauf auch das Außenband am Knie gerissen. Wie lange er ausfällt, lässt sich noch nicht genau abschätzen. Ansonsten kann Trainer Christian Streich diesmal wieder auf den kompletten Kader zurückgreifen.
Für Freiburg wie auch Hoffenheim geht es bei dem Aufeinandertreffen um wichtige Punkte. Da der Sportclub momentan punktemäßig mit dem Tabellensiebten Köln gleichauf ist und auch Frankfurt nur zwei Punkte davon entfernt ist, wären die Freiburger bei einem Sieg schnell dem Thema Europa-League einen ganzen Schritt näher.
Doch auch weiterhin spielen solche Überlegungen für die Mannschaft kein Thema, wiederholt Florian Niederlechner im baden.fm-Interview, nachdem schon in den letzten Wochen Christian Streich ähnliche Gedankenspiele abgetan hatte. Wichtig sei nun zunächst der Fokus auf das einzelne Spiel und hier heißt der Gegner Hoffenheim. Langfristiges Ziel sei nach wie vor der Klassenerhalt.
Freiburg und Hoffenheim nach Hinrunden-Streit wieder versöhnt
Beim Hinspiel waren beide Vereine noch aneinander geraten, nachdem Hoffenheim-Manager Alexander Rosen den Freiburgern eine überaggressive Spielweise vorgeworfen hatte. Streich und SC-Präsident Fritz Keller waren daraufhin damals auf die Barrikaden gegangen.
Doch heute ist die Sache für beide Seiten geklärt, betont Streich auf Nachfrage bei der Pressekonferenz. Alle Beteiligten hatten konstruktive Gespräche geführt und auch Hoffenheim-Trainer Nagelsmann bestätigte zuletzt in einem Interview, er freue sich auf die fröhliche Stimmung in Freiburg und seinen Kollegen Streich - vor dem er menschlich wie sportlich größten Respekt habe:
Streich ist schon eine Marke!
Die bereits viel zitierte Freiburger Mentalität und das Teamgefühl spielen vor dem Spiel auch deshalb wieder eine große Rolle, weil Leistungsträger Maximilian Philipp diese Woche in einem Interview noch angekündigt hatte, dass er sich vorstellen könnte für immer im Breisgau zu bleiben.
Maximilian Philipp kann sich Karriereende in Freiburg vorstellen
Stolz ist aus Sicht von Trainer Streich danach das falsche Wort, doch er könne diese Überlegung sehr gut nachvollziehen, heißt es. Natürlich kann ein Bundesligist nicht verhindern, dass sich auch etablierte Spieler immer wieder nach anderen Zukunftsperspektiven umsehen, erklärt er. Doch für fast alle Profis ist ihre Karriere nicht nur ein Beruf, sondern eine Berufung und umgekehrt lebt auch der SC Freiburg von den Ablösesummen, auch er selbst, räumt Streich ein.
Daher versuche der Verein alles um mögliche Abgänge zu verzögern - er kann und will sie aber nicht grundsätzlich verhindern. Trotzdem tue es gut, dass sich Spieler wie Philipp auch ein finales Karriereziel Freiburg vorstellen könnten.
Das Heimspiel im Freiburger Schwarzwaldstadion ist nahezu vollständig ausverkauft. Am Donnerstag gab es nur noch ein paar vereinzelte Restkarten für Sitzplätze. Anstoß gegen Hoffenheim ist in Freiburg am Samstag um 15:30 Uhr. Wir berichten im Radio wie immer live vom Spiel in der baden.fm-Bundesligashow mit Sportreporter Frank Rischmüller.
(dz)
