St. Josefskrankenhaus, Freiburg, RKK Klinikum, Klinik, © RKK Klinikum

RKK-Klinikum in Freiburg hat die Zahl seiner Intensivbetten mehr als verdoppelt

Die schon vorhandenen Plätze auf den Intensivstationen können bei Bedarf noch ausgeweitet werden

Der Regionalverbund Kirchlicher Krankenhäuser (RKK) sieht seine beiden Kliniken in Freiburg für die anstehende Covid-19-Infektionswelle in den nächsten Tagen und Wochen gut gerüstet. Am St. Josefskrankenhaus und am Lorettokrankenhaus wurde die Zahl der Intensivplätze für schwer erkrankte Patienten inzwischen mehr als verdoppelt.

Von den insgesamt 489 Betten stehen schon jetzt rund acht Prozent als Intensivbetten für die aufwändige Versorgung von Coronavirus-Erkrankten bereit. Das entspricht knapp 40 verfügbaren Plätzen. Zusätzlich hat die Krankenhausleitung auch die Kapazitäten bei den Isolierstationen ausgeweitet.

Die große, so genannte "Intermediate-Care-Station" des Klinikums kann ab sofort bei Bedarf jederzeit als zusätzliche Intensivstation genutzt werden. Entsprechende Vorbereitungen wurden außerdem beim vorhandenen Kompetenzzentrum für Lungen- und Atemwegserkrankungen getroffen. Und auch sonst sollen sich im Ernstfall schnell weitere Möglichkeiten schaffen lassen, um Patienten mit massiven Atemproblemen ausreichend mit Luft und Sauerstoff versorgen zu können und weitere Komplikationen zu behandeln.

Vorhandenes Fachwissen über Lungenkrankheiten könnte im Ernstfall einen großen Vorteil darstellen

Wichtig ist aus Sicht des Ärztlichen Direktors Prof. Dr. Thorsten Vowinkel aber nicht nur der Ausbau von Beatmungsplätzen. Darüber hinaus soll sich die Therapie immer an den aktuellen Entwicklungen und Erkenntnissen ausrichten und versuchen, eine künstliche Beatmung der Schwerstkranken von Außen gar nicht erst notwendig zu machen. Als großer Vorteil könnte sich dabei das vorhandende Knowhow der Lungenfachärzte und Intensivmediziner am St. Josefskrankenhaus erweisen, so die Hoffnung der Mediziner.

Alle planbaren, nicht dringenden Operationen liegen an beiden RKK-Klinikstandorten erst einmal auf Eis, auch wenn die ausgefallenen OP-Termine massive finanzielle Konsequenzen nach sich ziehen werden. Stattdessen wurde jetzt aber auch das Lorettokrankenhaus in den Akutmodus mit entsprechender Intensivstation versetzt und hält sich für Patienten mit Coronavirus-Infektionen bereit.

Bundeswehr hält sich im Krankenhaus für Amtshilfe bereit

Als zusätzliche Unterstützung der vorhandenen Ärzte, Pfleger und Krankenschwestern stehen auf Bitte des Landratsamtes und der Stadtverwaltung nun auch ausgebildete Notfallsanitäter und Rettungsassistenten der Bundeswehr in Freiburg bereit. Diese arbeiten sich gerade in die Abläufe auf den Intensivstationen ein und stellen zusätzliches Material wie Beatmungsgeräte zur Verfügung.

Auch andere Krankenhäuser in Südbaden wie die Freiburger Uniklinik oder das Ortenau Klinikum hat in den letzten Tagen umfassende Vorkehrungen für den vorausgesagten Fall getroffen, dass die Zahl von Coronapatienten mit schweren Verläufen schlagartig ansteigt.

Zuerst beim Hausarzt anrufen: Bei Coronaverdacht nicht ohne vorherige Abklärung ins Krankenhaus gehen

Wer selbst den Verdacht hat, dass er sich möglicherweise mit dem Coronavirus angesteckt hat, sollte auf keinen Fall auf eigene Faust in den Kliniken auftauchen. Das kann eine große Gefahr für das medizinische Personal oder andere Patienten darstellen. Stattdessen sollten Betroffene zuallererst immer ihren Hausarzt anrufen oder den kassenärztlichen Notdienst unter der zentralen Telefonnummer 116 117.

(fw)

Mehr zum Thema Coronavirus: