© Pixabay (Symbolbild)

Risiken beim Schwimmen in Flüssen und kalten Gewässern

Behörden und Experten warnen vor Leichtsinnigkeit beim Baden

Das Wetter scheint uns nur eines zuzurufen: Nix als ins Wasser! Dabei sollte man aber bedacht handeln. Am Dienstagabend wurden zwei Schwimmer bei Basel in Not aus dem Rhein gerettet. Ein Feuerwehrmann konnte beide unterkühlten Schwimmer aus ihrer Notlage retten. Der Rettungsdienst gab an, sie hätten die starke Strömung und die Wassertemperatur unterschätzt. Die Behörden warnen: Der Rhein sei grundsätzlich nur für gute Schwimmer geeignet. Das Gewässer werde häufig unterschätzt und speziell Schiffe könnten Schwimmern nicht ausweichen. In Nordrhein-Westfalen warnen die DLRG, die Wasserwacht des Roten Kreuzes, die Wasserschutzpolizei und die Düsseldorfer Feuerwehr in einer gemeinsamen Erklärung eindringlich davor überhaupt im Rhein schwimmen zu gehen.

Abgekühlt werden sollte immer langsam

Bei den hohen Temperaturen steigt das Verlangen nach kühlem Nass dennoch. Dabei sind aber einige Dinge zu beachten, erklärte PD Dr. Thorsten Hammer vom Universtitätsklinikum Freiburg baden.fm exklusiv. Seit 2012 ist er Leiter des Notfallzentrums der Uniklinik für den chirurgischen und operativen Bereich. Er erklärt das Risiko eines unbedachten beherzten Sprungs ins Wasser:

Bei den jetzigen Temperaturen kann die Differenz zwischen der Wasser- und der Außentemperatur relativ hoch sein. In dieser Situation ist es für den ein oder anderen, was den Kreislauf angeht, zu viel."

Um sich abzukühlen soll man dies auf keinen Fall ruckartig, sondern langsam machen. Außerdem solle man sehr vorsichtig sein was Strömungen angeht. Vielen falle es schwer diese Gefahr realistisch einzuschätzen.

Unterströmungen bergen eine große Gefahr

Zahlreiche Unfälle beim Baden

In seiner Abteilung der Uniklinik kommen Dr. Hammer im aktuellen Zeitraum viele solcher "Badezwischenfälle" unter. Das reiche von Sonnenstichen, Verletzungen beim Springen in die Gewässer bis hin zum Ertrinken. Nicht zu unterschätzen sei in jedem Fall die Erschöpfung beim Baden. Ein Sprung ins kalte Wasser kann umgehend zu einem Herzstillstand führen, in anderen Fällen kann der Kreislauf Arme und Beine nicht mehr ausreichend versorgen, weshalb sich dann eine Schwäche einstellt.

Vom Baden ist dennoch nicht generell abzuraten, stellt Dr. Hammer klar. Ganz im Gegenteil stellt es eine gute Möglichkeit der Abkühlung des Kreislaufs dar.

An ausgewiesenen Stellen kann Baden auch gut sein.