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Razzien bei mutmaßlicher Schlepperbande in Baden-Württemberg

Die Bundespolizei geht mit einer groß angelegten Aktion gegen ein internationales Schleppernetzwerk vor

Die Ermittler durchsuchen Häuser in Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen. Bei der Aktion sollen allein rund 500 Beamte der Bundespolizei im Einsatz sein, darunter auch Spezialeinsatzkräfte. Sie haben 17 Männer ermittelt, die Libanesen und Syrer illegal nach Deutschland gebracht haben sollen. Dafür haben die Schleuser offenbar falsche Papiere besorgt, Urkunden gefälscht und anschließend die Ausländer gewerbsmäßig nach Deutschland geschleust haben - meist ganz normal über das Flugzeug. Bis zu 10.000 Euro mussten die Flüchtlinge ihnen dafür pro Person zahlen.

Zu den Razzien kam es, nachdem die Polizei bereits einen 24 Jahre alten Hauptbeschuldigten in Essen festgenommen hat. Er soll der örtliche Kopf der Bande sein. Bei den Durchsuchungen sind die Ermittler auch auf mehrere Nahkampfwaffen, sowie Pistolenmunition und ein Laser-Zielvisier für ein Gewehr gestoßen. Erst vor kurzem hatte der Bundesnachrichtendienst auf das internationale Schleppernetzwerk aufmerksam gemacht, nachdem auffällig viele Flüchtlinge aus Afghanistan in deutschen Städten mit Flughafenanschluss aufgetaucht waren.