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Rauchmeldertrick – Mit diesen drei Tricks arbeiten Unbekannte

Unbekannte sollen sich auch in Südbaden als Feuerwehrleute oder Mitarbeiter einer Brandschutzfirma ausgegeben haben, um so in Wohnungen zu gelangen. Angeblich wollten die Täter dort die vorgeschriebenen Rauchmelder überprüfen – tatsächlich hatten sie es aber eher auf Schmuck und Bargeld abgesehen. Auf WhatsApp warnen Anwohner aus Glottertal, Freiburg und Offenburg vor der neuen Masche. Bei der Polizei in Südbaden sind zwar bislang keine Anzeigen eingegangen – dafür haben viele verunsicherte Bürger wegen der neuen Diebesmasche angerufen.

Verdachtsfälle in Karlsruhe

Bei der Polizei in Karlsruhe sind zumindest zwei Fälle bekannt. In Sternenfels im Enzkreis habe ein etwa 40 Jahre alter Mann versucht, in einem Sechs-Familienhaus die installierten Rauchmelder zu prüfen, teilt die Polizei Karlsruhe mit. Der Mann wurde nach Rücksprache mit dem Hausmeister abgewiesen, so die Polizei weiter. Auch zwei weitere Männer erhielten in Karlsdorf-Neuthard keinen Zutritt, nachdem sie sich mit gleicher Vorgehensweise als Feuerwehrmänner ausgegeben hatten.

Anrufe verunsicherter Bürger in Offenburg

Der Polizei in Offenburg sind keine konkreten Fälle bekannt, wohl aber der Umstand, dass sich die Nachricht von falschen Rauchmeldeprüfern derzeit über soziale Medien verbreitet. Die Anrufe kommen aus dem gesamten Dienstbezirk, eine konkrete Straftat liege aber nicht vor, so die Polizei Offenburg.

Urpsrung der Gerüchte in Bremen?

Einen bestätigten Fall gibt es beispielsweise aus Bremen. Dort wurde einer 79 jahre alten Dame Bargeld und ein Ring entwendet, teilt die Polizei Bremen mit. Am 12. Januar hatten zwei Männer an der Wohnungstür geklingelt, und vorgegeben die Rauchmelder prüfen zu müssen. Nachdem die Dame den beiden Einlass gewährt hatte, verwickelte sie einer der Beiden in ein Gespräch, der andere gab vor, die Rauchmelder zu kontrollieren. Erst nach der Verabschiedung fiel der Seniorin ihr Verlust auf.

Kampagne "Rauchmelder retten Leben" warnt vor diesen drei Tricks

Ob Bremen trotz der großen räumlichen Distanz der Ausgangspunkt für die vielen Mitteilungen in den sozialen Medien war, kann natürlich nicht festgestellt werden. Auch tatsächliche Fälle in Südbaden sind nicht auszuschließen, konkrete Versuche gab es in Karlsruhe, die Polizei Karlsruhe rät in einer Mitteilung zur Vorsicht. Es zeigt sich am Fall Bremen, das das Szenario realistisch ist und durchaus angewandt wird. Bereits Mitte 2015 hatte die Kampagne "Rauchmelder retten Leben" bundesweit vor Trickbetrügern im Zusammenhang mit Rauchmeldern gewarnt:

Es ist an der Zeit, die Bevölkerung in ganz Deutschland zu warnen, denn das Vorgehen der Betrüger wird immer dreister - Christian Rudolph, Vorstand Forum Brandprävention e.V.

Konkret werden folgende Tricks benannt:

  1. In 13 Bundesländern in Deutschland herrscht Rauchmelderpflicht. Das machen sich einige Trickbetrüger zu Nutze. Klingelt also jemand unangekündigt an der Haustür, der angeblich die Aufgabe hat, zu überprüfen, ob die Räume tatsächlich mit Rauchmeldern ausgestattet sind, handelt es sich möglicherweise um einen Betrüger, der sich Zutritt zur Wohnung verschaffen möchte.
    Achtung: Es gibt in keinem Bundesland staatliche Rauchmelderkontrolleure
  2. Betrüger nutzen die bestehende Rauchmelderpflicht, um gutgläubigen Mitmenschen einfachste Rauchmelder zu stark überhöhten Preisen an der Haustür zu verkaufen. Rauchmelder sollten möglichst im Fachhandel erworben werden und qualitativ hochwertig sein. Verbraucher, die besonderen Wert auf einen zuverlässigen und langlebigen Rauchmelder legen, können sich am unabhängigen Qualitätszeichen "Q" orientieren.
  3. Betrüger klingeln und bieten Wartungsverträge für Rauchmelder an der Haustür an. Solche Verträge sollten genau geprüft werden. Handelt es sich tatsächlich um eine seriöse Firma oder sind Betrüger am Werk? Das Unternehmen muss über eine nachprüfbare Adresse verfügen und Kontaktdaten zur Verfügung stellen, damit im Zweifelsfall eine Gewährleistung in Anspruch genommen werden kann. Wer bei Installation und Wartung auf Nummer sicher gehen will, sollte einen Dienstleister beauftragen, der über entsprechende Qualifikationen verfügt und beispielsweise den bundesweiten Standard "Q-Geprüfte Fachkraft für Rauchwarnmelder" erfüllt.

Rauchmelder seit Ende 2014 Pflicht - Überprüfungen sind angekündigt - aber nicht vorgeschrieben

Seit Ende 2014 sind Rauchmelder in Wohnungen gesetzlich vorgeschrieben. Eine Überprüfung muss aber durch die Hausverwaltung vorab angekündigt sein. Dies geschieht zumeist durch einen Aushang, zum Beispiel im Gemeinschaftsflur. Sollten Sie Zweifel an der Echtheit einer solchen Kontrolle haben, halten Sie Rücksprache mit Ihrer Hausverwaltung und informieren die Polizei. Eine behördliche Überprüfung des Einbaus von Rauchwarnmeldern erfolgt nicht.

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