Zug, ICE, Deutsche Bahn, Oberleitung, © Uli Deck - dpa (Symbolbild)

Rathauschefs aus Baden-Württemberg und dem Elsass fordern schnellere Züge

Stadtoberhäupter sind unzufrieden mit Ausbau, Taktung, Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit

Bei grenzüberschreitenden Bahnverbindungen im deutsch-französischen Grenzgebiet hapert es noch immer. Rathauschefs engagieren sich nun persönlich für den Ausbau. Wann rollt der erste Zug zwischen Freiburg und dem elsässischen Colmar?

Kommunalpolitiker aus Deutschland und Frankreich machen sich für bessere Bahnverbindungen zwischen beiden Ländern stark. "Wir brauchen endlich eine echte grenzüberschreitende Mobilität", sagte der Freiburger Oberbürgermeister Martin Horn der Deutschen Presseagentur (dpa) am Donnerstag in Straßburg. Er traf dort Amtskollegen aus beiden Ländern.

Auf der Rheinbrücke bei Breisach fahren täglich 15.000 bis 20.000 Pkw, dazu kommen noch Lastwagen."

Horn nannte als Beispiel die geplante Bahnstrecke von Freiburg ins elsässische Colmar, über die bereits seit Jahren debattiert wird - mehr aber nicht. Die Gesamtkosten dafür werden im Elsass auf rund 300 Millionen Euro beziffert. Horn machte deutlich, dass wegen Engpässen im Güterverkehr dringend gehandelt werden müsse: "Auf der Rheinbrücke bei Breisach fahren täglich 15.000 bis 20.000 Pkw, dazu kommen noch Lastwagen", sagte er.

Die Bahnstrecke Freiburg-Colmar mit dem Wiederaufbau einer im Zweiten Weltkrieg zerstörten Rheinbrücke bei Breisach wurde beim Abschluss des Aachener Freundschaftsvertrages zwischen Deutschland und Frankreich 2019 explizit als ein vorrangiges Vorhaben genannt. Der französische Staatschef Emmanuel Macron und die damalige Kanzlerin Angela Merkel (CDU) unterschrieben damals den Vertrag.

Gemeinsamer Brief an Berlin und Paris

"Wir sind unzufrieden mit der Geschwindigkeit, der Taktung, der Zuverlässigkeit und der Pünktlichkeit", bilanzierte Horn mit Blick auf den grenzüberschreitenden Zugverkehr. Die Taktung auf der bestehenden Strecke zwischen Freiburg und dem elsässischen Mulhouse sei schlechter als noch vor Jahren. Es gebe kaum noch durchgehende Verbindungen. Er werde deshalb mit seiner Kollegin aus Mulhouse einen gemeinsamen Brief an die Hauptstädte schreiben.

(dpa/br)