Hussein K, Dreisammord, Freiburg, Landgericht, © Patrick Seeger - dpa

Prozessbeginn nach Bombenalarm in Freiburg und Morddrohung gegen Ärzte

Die Staatsanwaltschaft geht größtenteils von einer Schuldunfähigkeit aus und möchte den 42-Jährigen einweisen lassen

Vor dem Freiburger Landgericht muss sich ab Donnerstag (29.04.2021) ein Mann wegen einer ganzen Reihe von Straftaten verantworten, die ihm die Staatsanwaltschaft zu Last legt - darunter eine Bombendrohung gegen das Freiburger Rathaus und Morddrohungen gegen mehrere Ärzte in Emmendingen.

Insgesamt wirft die Anklage dem 42-jährigen Kroaten 19 unterschiedliche Straftaten vor. Bei den meisten davon soll es sich um Sachbeschädigungen handeln, zum Beispiel soll der Angeklagte Mülltonnen und gelbe Säcke in Freiburg angezündet haben. Daraus hervor stechen allerdings zwei mutmaßliche Taten, die jeweils einen größeren Polizeieinsatz in der Region ausgelöst hatten:

Zwei größere Einsätze in Freiburg und Emmendingen wegen möglicher Bedrohungslage

Im August 2019 soll der Mann bei der Polizei angerufen und damit gedroht haben, verschiedene Ärzte am Emmendinger Kreiskrankenhaus umbringen zu wollen. Daraufhin sind mehrere Streifenwagen vorsorglich zur Klinik gefahren, der normale Krankenhausbetrieb wurde dabei nach Einschätzung der Ermittler erheblich gestört.

Nur einen Monat später soll der Angeklagte außerdem für einen Bombenalarm im Freiburger Rathaus verantwortlich gewesen sein. Die Anklageseite geht davon aus, dass er sich beim Bundesamt für Verfassungsschutz gemeldet und dort angekündigt hatte, dass er in dem Gebäude einen Sprengsatz platzieren wollte. Vor Ort haben Spezialisten keine Bombe gefunden. Der Mann hat seine Aussage im Nachgang außerdem relativiert.

Die Staatsanwaltschaft gehen bei den meisten der vorgeworfenen Straftaten von einer Schulunfähigkeit des Angeklagten aus. Sie strebt deshalb vor Gericht eine Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus an. Vor der Großen Strafkammer des Freiburger Landgerichts sind für den Fall vorerst fünf Verhandlungstage vorgesehen. Ein Urteil soll demnach voraussichtlich Mitte Mai fallen.

(fw)