Deutsche Bahn, Zug, Regionalbahn, Siemens Mireo, © Uwe Miethe - Deutsche Bahn AG

Probleme für Grenzgänger am Hochrhein durch Einstellung des Bahnverkehrs

Keine einheitliche Regelung am Hochrhein

Aufgrund der Corona-Krise verschärft sich die Situation an der Deutsch-Schweizer-Grenze immer weiter. Der grenzüberschreitende Verkehr zwischen Waldshut und Koblenz (CH) ist seit Montag (30.03.2020) eingestellt. Nun hat Bundestagsabgeordnete Rita Schwarzelühr-Sutter (SPD) einen Brandbrief an Bundesinnenminister Seehofer (CSU) geschrieben.

Die Regio-S-Bahn zwischen Lörrach und Basel fährt noch grenzüberschreitend. Seit Montag (30.03.2020) gilt aber ein Sonderfahrplan. Die Züge fahren stündlich, halten aber nicht in Riehen und Riehen-Niederholz. Das hat die deutsche Bundespolizei gemeinsam mit der Schweizer Bundespolizei verfügt. Am Hochrhein ist der Eisenbahnverkehr zwischen Waldshut und Koblenz (CH) ebenfalls von der deutschen Bundespolizei eingestellt worden. Wer von Basel Bad Bhf nach Singen fahren will, muss bis Tiengen mit der Regionalbahn fahren und dann in einen Interregio-Express umsteigen. Der hält aber nicht in der Schweiz (Schaffhausen). Die Regionalbahn im Klettgau fährt nicht mehr in die Schweiz sondern hält vor der Grenze (z.B. in Bietingen), wie ein Bahnsprecher auf baden.fm-Anfrage bestätigt. Auf der Linie Zürich – Schaffhausen werden die deutschseitigen Haltestellen Jestetten und Lottstetten nicht mehr angefahren.

Diese verschiedenen Lösungen möchte Bundestagsabgeordnete Rita Schwarzelühr-Sutter (SPD) zusammenführen. Sie fordert in einem Brief an Bundesinnenminister Seehofer (CSU), „die geplante weitere Einschränkung des grenzüberschreitenden Zugverkehrs sofort zurückzunehmen und Alternativen zu prüfen.“ Sie seien nicht pragmatisch für die vielen Pendler und Grenzgänger. Sie fordert eine Sondererlaubnis für berufliche Grenzgänger bei kleinen Grenzübergängen. Schwarzelühr-Sutter befürchtet eine Verschärfung Situation für Grenzgänger:

Bereits jetzt konzentriert sich der Grenzübertritt für die Grenzgänger schon auf wenige Punkte, was zeitintensive Umwege und kilometerlange Staus auf den Straßen zur Folge hat. Aber jetzt kommen noch die Grenzgänger hinzu, die bisher mit dem Zug zur Arbeit in die Schweiz gefahren sind.“

Sie bekomme den Eindruck, dass sich am Hochrhein der Eindruck verstärkt, systematisch abgehängt zu werden, so Schwarzelühr-Sutter weiter.

Gemeinsam mit den Landräte Marion Dammann (Lörrach) und Dr. Martin Kistler (Waldshut) will sie die grenzüberschreitenden Strecken zwischen Deutschland und der Schweiz weiter offenhalten.

(dk)