FSME, Zecken, Cent, Münze, © Fabian Sommer - dpa

Plötzlich weniger FSME-Erkrankungen durch Zecken im Südwesten

Eigentlich breiten sich die Zecken bei uns noch immer weiter aus

Nach dem Rekord-Zeckenjahr 2018 haben sich zuletzt deutlich weniger Menschen in Baden-Württemberg mit der Infektionskrankheit FSME angesteckt. Das geht aus neuen Studien der Universität Hohenheim vom Montag (17.02.2020) hervor. Über die genauen Gründe des Rückgangs können die Wissenschaftler bisher allerdings nur rätseln - schließlich gilt der Südwesten in Sachen Zecken weiter als Hochrisikogebiet.

Während die Gesundheitsämter vorletztes Jahr in Baden-Württemberg noch 607 Neuinfektionen mit der so genannten Frühsommer-Meningoenzephalitis gezählt haben, ist die Patientenzahl 2019 jetzt auf 462 gesunken. Auch in Bayern konnten Ärzte eine leichte Entspannung der Lage verzeichnen. In allen anderen Bundesländern gab es ungefähr gleich viele Fälle.

Auch Schutzimpfung kann den Rückgang nicht erklären

Eine Erklärung für den Rückgang in Süddeutschland haben die Forscher bisher nicht gefunden. Denn die Zeckenaktivität war 2019 mindestens genauso hoch wie im Jahr 2018. Durch den Klimawandel entwickelt sich speziell Baden-Württemberg mit seinen zunehmend milden Wintern außerdem immer mehr zum Paradies für die Parasiten, warnt der Naturschutzbund NABU. Ungewöhnlich warme Frühlingstemperaturen um die 20 Grad am  letzten Wochenende lassen nicht nur Frühblüher aufsprießen, sondern auch die Zecken mobil werden.

Die blutsaugenden Zecken können durch ihre Stiche beim Menschen verschiedene Krankheiten übertragen. Gegen die FSME-Krankheit gibt es zwar Schutzimpfungen, nicht aber gegen die so genannte Borelliose, die bei manchen Betroffenen einen schweren Verlauf nehmen kann.

(fw)