© Foto: Silvia Neuberger

Pferdehof in Herbolzheim kämpft nach Scheunenbrand um Existenz

Aus Sicht der Polizei könnte ein Brandstifter hinter den verhehrenden Feuern stecken

An gleich zwei Scheunen ist in Herbolzheim in der Nacht auf Sonntag (09.06.2019) ein Feuer ausgebrochen und hat großen Schaden angerichtet. Zunächst war am Ortsrand von Wagenstadt ein Lager mit Stroh auf dem Pferdehof "Maierhof" in Flammen aufgegangen. Nur kurze Zeit später meldeten Anwohner offene Flammen in einem Schopf im Ortskern von Herbolzheim, in dem verschiedene Maschinen standen.

Nachdem die Feuerwehr die Brände gelöscht hatte, hat die Polizei beide Orte beschlagnahmt. Wegen der räumlichen und zeitlichen Nähe könnte aus Sicht der Ermittler auch ein Brandstifter hinter den folgenschweren Feuern stecken - möglicherweise in beiden Fällen sogar der Gleiche.

Betreiber stehen zum zweiten Mal vor dem Nichts

Besonders tragisch: Für den Maierhof ist es bereits das zweite Mal, dass hier Flammen Betreiber und Pächter vor einen regelrechten Ruin stellen. Erst im Mai hatten sie bei einem Brand ihre Vorräte an Stroh, Heu und die komplette Silage für rund 80 Rinder und 20 Pferde verloren.

Über einen Spedenaufruf im Internet haben sich dutzende Landwirte und andere Freiwillige gemeldet, die den Betroffenen unter die Arme greifen wollten. Von den Geldern war nach baden.fm-Informationen auch das provisorische Strohlager entstanden, in dem es nun wieder gebrannt hat.

Bekannte möchten Heu- und Strohspenden organisieren

Dass es schon wieder sie getroffen hat, macht die Betreiber sprachlos, schildert und eine Bekannte. "Das glaubt uns keiner", war demnach die verzweifelte Aussage. Ihnen geht es nun vor allen Dingen darum, die Versorgung ihrer Tiere zu sichern.

Über WhatsApp versuchen Helfer, dringend benötigtes Heu und Stroh neu zu organisieren. Und auch solche möglichen Spenden müssen erst aufwändig zum Hof nach Herbolzheim-Wagenstadt transportiert werden.

Ermittlungsgruppe wurde zur Aufklärung der Brandserie auf die Beine gestellt

Ab sofort arbeitet die Ermittlungsgruppe des Kriminalkommissariats Emmendingen an der Aufklärung der Brandserie. Sie gehen von vorsätzlicher Brandstiftung aus. Einen Tatverdächtigen gibt es bislang nicht. Die Polizei geht davon aus, dass die vier Brände, die in den letzten drei Wochen in Herbolzheim ausgebrochen sind, in Zusammenhang zueinander stehen.

Der Sachschaden liegt im sechstelligen Bereich. Anhaltspunkte, ob die PKW-Brandserie in der Ortenau auch damit zu tun hat, haben die Beamten keine. 

Kripo sucht dringend mögliche Zeugenhinweise

Bei der Polizei sind gleichzeitig die ersten Ermittlungen angelaufen. Der Kriminaldauerdienst ist zusätzlich auf der Suche nach Zeugen. Wer in den frühen Morgenstunden des Sonntags rund um die beiden Brandherde in Herbolzheim etwas Verdächtiges gesehen hat, der erreicht die Ermittler unter 0761/8825777 oder 07641/5820.

(fw)