Schüler, Schule, Schulweg, Fahrrad, Schulranzen, Grundschule, Verkehr, Radfahren, © Ralf Hirschberger - dpa (Symbolbild)

Pandemie sorgt für Lücken bei der Radfahrausbildung von Grundschülern

In vielen Fällen konnte bloß der theoretische Teil durchgenommen werden - nicht aber die Prüfung auf den Verkehrsübungsplätzen

Deutlich weniger Grundschüler konnten im Südwesten zuletzt ihre Radfahrausbildung abschließen und Schuld daran ist vor allem die Corona-Pandemie. Im Vergleich zu den Vorjahren haben 2020 fast 38.000 weniger Schulkinder an der eigentlich verpflichtenden Veranstaltung teilgenommen. Das geht am Mittwoch (15.09.2021) aus einer Erhebung des Landesinnenministeriums hervor.

Im Vergleich zu 2019 entspricht das sogar einem Rückgang von mehr als 60 Prozent. Damals hatten noch über 94.000 Kinder die Ausbildung für den Radverkehr absolviert. Normalerweise schaffen nach Angaben der Landesverkehrswacht fast 95 Prozent aller Viertklässler die Prüfung an den Verkehrsübungsplätzen und erhalten danach den offiziellen Fahrradpass.

Praktische Radprüfungen waren im Fern- und Wechselunterricht quasi unmöglich

Wegen der Schulschließungen in der Krise konnte dort aber meist nur der theoretische Teil vermittelt werden, also beispielsweise grundlegende Verkehrsregeln und Gefahren für Radfahrer. Das Kultusministerium geht davon aus, dass der praktische Teil, den sonst oft die Polizei in mobilen oder stationären Jugendverkehrsschulen übernimmt, pandemiebedingt in den allermeisten Fällen nicht stattfinden konnte.

Kinder gelten im Straßenverkehr gleich wegen mehrerer Faktoren als besonders gefährdet. 2020 sind laut der Verkehrsunfallbilanz für Baden-Württemberg sechs Kinder bei schweren Unfällen im Straßenverkehr ums Leben gekommen. Zwei von ihnen waren mit dem Rad unterwegs.

dpa / (fw)