Ortenau: Viele Erstklässler nur mangelhaft geimpft

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Immer weniger angehende Grundschüler besitzen zum Zeitpunkt ihrer Einschulung einen ausreichenden Impfschutz vor gefährlichen Krankheiten. Das bemängelt jetzt das Landratsamt Ortenau, nachdem Ärzte zum Schulbeginn über 3650 Kinder im Landkreis untersucht haben. Während in ganz Baden-Württemberg im Schnitt neun von zehn Kindern ausreichend gegen Masern, Mumps oder die Röteln geschützt sind, haben die Eltern hier in der Region nur gut drei Viertel ihrer Kinder dagegen impfen lassen. Besonders besorgniserregend sei außerdem die Entwicklung, dass einige Schüler anscheinend überhaupt nicht mehr gegen die Kinderlähmung Polio geimpft werden. Gerade angesichts der steigenden Zahl an Flüchtlingen aus dem aktuellen Infektionsgebiet in Syrien sei ein Schutz der Kinder unerlässlich, so der Kinder- und Jugendärztliche Dienst weiter. Gegen die schwere Viruserkrankung gibt es keine wirkliche Behandlung. Die Infektion kann es in einigen Fällen zu dauerhaften Lähmungserscheinungen, seltener sogar zum Tod führen. Wegen striker Impf-Standards gilt Polio in Deutschland bis zuletzt als ausgerottet.

 

Neben den mangelhaften Impfungen stellten die Ärzte noch eine zweite Negativentwicklung fest: Weil viele Kinder zu viel Zeit vor dem Fernseher, Computer, Smartphone und Spielekonsolen verbringen, hat rund ein Drittel der Untersuchten motorische Mangelerscheinungen. Die betroffenen Erstklässler können aufgrund Entwicklungsverzögerungen nur schwer auf einem Bein hüpfen oder die übliche Feinmotorik ihrer Altersgenossen aufbringen. Ärzte und Pädagogen raten dazu, den Medienkonsum nicht vollständig zu verbieten, allerdings die Kinder erst ab einem gewissen Alter bewusst an PC und Co. heranzuführen und sie im Vorschulalter maximal 30 Minuten am Tag davor verbringen zu lassen.