Schule, Klassenzimmer, Corona-Regeln, Corona, Pandemie, Stühle, Unterricht, Schüler, Lehrer, Hausmeister, Abstand, © Friso Gentsch - dpa (Symbolbild)

Omikron-Welle trifft viele Schulen im Südwesten schon jetzt ziemlich hart

Zusätzlich zu den bestätigten Infektionen mit dem Coronavirus sorgen auch die Quarantäne-Regeln für Probleme

Die laufende Infektionswelle mit der Omikron-Variante des Coronavirus führt bereits zu deutlichen Schwierigkeiten an vielen Schulen auch in Baden.

Der Verband Bildung und Erziehung (VBE) geht am Mittwoch (02.02.2022) davon aus, dass sich die Ansteckungen an den Schulen in Baden-Württemberg im Vergleich zum letzten Herbst verzehnfacht haben. Die Folge sind in den meisten Fällen Unterrichtsausfall und hohe Belastungen in den Lehrerkollegien und bei den betroffenen Familien.

Die aktuellen Zahlen an den Schulen in Baden-Württemberg:

Rechnet man alle gemeldeten Fälle im Südwesten zusammen, befinden sich momentan 1,07 Prozent des Kollegiums laut Kultusministerium in Quarantäne. Mit dem Coronavirus nachweislich infiziert haben sich außerdem knapp 2300 Lehrer, das entspricht fast 1,65 Prozent. Das klingt erst einmal wenig, sorgt aber gerade an kleineren Schulen in der Praxis für große Lücken im Unterrichtsplan.

Darüber hinaus wurden zuletzt auch mehr als 31.500 Schüler positiv auf den Erreger getestet und können deshalb nicht wie gewohnt am Präsenzunterricht teilnehmen. Das sind rund 2,15 Prozent aller schulpflichtigen Kinder und Jugendlichen. Fast 35.000 müssen ebenfalls in Quarantäne zuhause bleiben.

Die 7-Tage-Inzidenz liegt bei den Grundschülern in Baden-Württemberg aktuell bei über 3.400 und bei den älteren Jugendlichen bis 19 Jahre bei mehr als 2.400. Ziel von Sozial- und Kultusministerium ist es nach eigener Aussage trotzdem, den Schulbetrieb in den Klassenzimmer so lange wie möglich aufrecht zu erhalten. Schulschließungen seien nur eine letzte Option.

Unterschiedliche Anweisungen von unterschiedlichen Behörden

VBE-Landeschef Gerhard Brand beschreibt die Lage als sehr unübersichtlich, vor allem was das Vorgehen bei Quarantäne angehe. Zum Einen macht er dafür die hohe Dynamik der Infektionen selbst verantwortlich, aber auch die Gesundheitsämter, die je nach Landkreis teilweise unterschiedliche Vorgaben machen würden. Besonders heikel sei das aus Brands Sicht, wenn Kinder aus verschiedenen Landkreisen die gleiche Schule besuchen.

In einer nicht repräsentativen Umfrage von letzter Woche schätzen neun von zehn Lehrer und Schulleitern die aktuelle Situation als grenzwertig ein. Die Nerven würden blank liegen, weil einfach nicht genügend Lehrkräfte vorhanden seien, meint der Verbandschef, glaubt aber nicht, dass man das jetzt noch aufholen könnte.

Auch die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft ist alarmiert und fordert mehr FFP2-Masken und bessere Tests an den Schulen im Land. Zwar seien bereits einige Masken bei denen angekommen, die täglich damit arbeiten müssten. Doch gleichzeitig habe sich auch der Bedarf erhöht, heißt es.

dpa / (fw)