Gummihammer, Hammer, Werkzeug, © Pixabay (Symbolbild)

Offenburger Prozess um Hammerattacke auf mutmaßlichen Rivalen verzögert sich

Grund für die Terminverschiebung ist ein Corona-Ausbruch in der betroffenen Justizvollzugsanstalt

Wegen Corona verschiebt sich der Ortenauer Prozess um einen Hammerangriff auf einen vermeintlichen Nebenbuhler nach hinten. Wegen des jüngsten Coronavirus-Ausbruchs in der Offenburger Justizvollzugsanstalt muss die geplante Gerichtsverhandlung am Donnerstag (10.02.2022) ausfallen.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem 63-jährigen Angeklagten vor, dass er im Sommer 2021 nachts in eine Neurieder Wohnung eingedrungen sein soll, um dort auf einen schlafenden Mann mit einem Gummihammer einzuschlagen, den er für den neuen Liebhaber seiner Ex-Partnerin hielt.

Tatsächlich muss aber eine folgenschwere Verwechslung vorgelegen haben. Statt dem Rivalen wurde bei der mutmaßlichen Attacke ein Unbeteiligter schwer verletzt.

Zum Prozessauftakt gingen die Ermittler deshalb von versuchtem Mord aus. Sie unterstellen dem Angeklagten, dass er den neuen Lebensgefährten seiner Ex-Freundin getrieben von Eifersucht umbringen wollte.

Vorwurf: Mit Gummihammer immer wieder auf den Schädel eines Unbeteiligten eingeschlagen

Eigentlich hätte der Prozess am 3. März mit einem Urteil enden sollen. An diesem Tag ist durch die Verschiebung jetzt nur noch die Vernehmung eines Zeugen geplant. Das Gericht ist aktuell noch auf der Suche nach einem Ersatztermin für einen Sachverständigen. Wann das Urteil danach fallen wird, kann bislang noch niemand sagen.

Die Spurenlage deutet darauf hin, dass der Mann mindestens zehn Mal mit dem Gummihammer auf das im Bett liegende Opfer eingehauen haben soll. Erst als er bemerkt habe, dass er sich in der falschen Wohnung befinde und es sich nicht um den Rivalen handle, habe er den Angriff gestoppt. Der Angeklagte räumte die Gewalttat vor Gericht ein, beteuerte aber, dass er den Mann nicht töten, sondern nur zur Rede stellen wollte.

Das Opfer hatte durch die Schläge unter anderem eine Schädelprellung und eine Gehirnerschütterung erlitten. Der 65-Jährige leidet noch heute psychisch unter den Folgen des Angriffs.

(fw)