Atomkraftwerk, Fessenheim, Rhein, © baden.fm

Offenbar erneute Überschwemmung im Atomkraftwerk Fessenheim

Erst im April 2014 war im grenznahen, elsässischen Atommeiler ein Wasserbecken übergelaufen und hatte wichtige Geräte beschädigt:

Offenbar ist es im französischem Atomkraftwerk Fessenheim erneut zu einem meldepflichtigen Zwischenfall gekommen - und zwar schon im Mai. Das berichtet die südbadische Landtagsabgeordnete Bärbl Mielich (Grüne) und beruft sich auf einen Bericht des Energieversorgers EdF an die französischen Behörden. Der genaue Zeitpunkt des Vorfalls ist unbekannt.

Wasserhahn nicht geschlossen und Raum überflutet

Demnach hatten Arbeiter beim Auffüllen von Löschwasser im nichtnuklearen Bereich der Anlage offenbar vergessen, einen Wasserhahn wieder zu schließen. Dort wurden als Folge einige Teile des betroffenen Raumes überschwemmt. Technische Geräte und andere Anlagen sind dadurch diesmal aber nicht beschädigt worden, heißt es. Die Panne hatte glücklicherweise keine Auswirkungen auf die Sicherheit im laufenden Betrieb des Atomkraftwerks. Die französische Atomaufsicht soll den Vorfall bereits am 16. Mai auf ein Ereignis der niedrigsten Stufe 0 auf der international geltenden Störfallskala eingestuft haben. Das entspricht einem so genannten "Ereignis mit geringer sicherheitstechnischer Bedeutung".

Aus dem gefährlichen Zwischenfall sind offenbar keine Lehren gezogen worden.

Die Überschwemmung erinnert Mielich an den Zwischenfall vom 9. April 2014. Damals hatte ein falsch installierter Sensor dafür gesorgt, dass Wasser wichtige Instrumente zur Überwachung der Reaktoren beschädigt hat. Der zuständige Mitarbeiter war damals außerdem nicht an seinem Platz gewesen, heißt es in einer Untersuchung. Mielich fordert nun den französischen Präsidenten Emmanuel Macron dazu auf, das in ihren Augen unsichere und gefährliche Atomkraftwerk schnell stillzulegen.

(fw)