Notbetreuung für Kinder auch in den Osterferien – erste Bilanz in Freiburg

Kitas, Kindergärten und Schulen ziehen erste Zwischenbilanz des Notfall-Angebotes

Während das öffentliche Leben in Zeiten des Coronavirus zu großen Teilen stillsteht, steht in Kitas und Schulen die Notbetreuung für Kinder von Eltern in so genannten systemrelevanten Berufen. Bislang wird das Angebot gut angenommen, berichtet die Stadt Freiburg. Auch während der Osterferien soll es fortgesetzt werden, beschließt das baden-württembergische Kultusministerium.

Keine Kita-Gruppen mit mehr als fünf Kindern

In den insgesamt 243 Kindertageseinrichtungen in Freiburg, die in städtischer, kirchlicher und freier Trägerschaft sind, werden derzeit 261 Kinder betreut, teilt die Stadt Freiburg am Donnerstag mit. 76 Einrichtungen bieten derzeit eine Notfallbetreuung an. Pro Einrichtung seien dabei maximal zwölf Kinder untergebracht - pro Gruppe für Kinder über drei Jahren höchstens fünf, für jene unter drei Jahren maximal drei.

Rund 80 Anträge auf Betreuung habe das Amt für Kinder, Jugend und Familie abgelehnt, da nur ein Elternteil in einem systemrelevanten Beruf arbeitet oder beide in anderen Bereichen tätig seien.

20 Kinder in Tagespflege, rund 100 Schüler in Betreuung

Von eigentlich 87 Kindertagespflegestellen sind in Freiburg derzeit noch elf für die Notfallbetreuung geöffnet. Insgesamt 20 Kinder werden dort derzeit betreut - auch hier sind höchstens drei Kinder pro Stelle untergebracht - mehrere betreuen nur ein Kind, so die Stadt.

Rund 100 Kinder im zwischen sechs und zwölf Jahren befinden sich darüber hinaus in der Schulkindbetreuung - an mehreren Schulen werde nur ein Kind betreut. Dies solle auch so bleiben, um das Infektionsrisiko unter den Kindern zu minimieren. Die Gruppengrößen sind auf jeweils fünf bis sechs Kinder begrenzt, keine Schule betreue derzeit mehr als zehn Kinder.

Während der regulären Unterrichtszeit übernähmen Lehrkräfte die Betreuung. Anschließend gingen die Kinder in die städtische oder von freien Trägern angebotene Betreuung.

Auch in den Osterferien soll das Angebot aufrecht erhalten werden

Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) freut sich über die Signale aus der Lehrerschaft. Etliche Lehrer hätten signalisiert, auch in den Osterferien (6. bis 18. April 2020) zur Verfügung zu stehen. Dies ist notwendig, da zahlreiche Eltern, die innerhalb der kritischen Infrastruktur tätig sind, aktuell keinen Urlaub nehmen können und so auf die Betreuung ihrer Kinder angewiesen sind. Wo immer benötigt, solle das Angebot deshalb ungeschmälert fortgesetzt werden, so Eisenmann. Da sehr viele Lehrkräfte bereit seien, auch in den Osterferien zu arbeiten, sei man zuversichtlich, das Angebot auf freiwilliger Basis aufrecht erhalten zu können.

Aufruf zur freiwilligen Hilfe

Ferner bittet das Kultusministerium Lehrer mit Vorbildung in Gesundheit, Pflege und Pharmazie, sich für einen freiwilligen Einsatz in Krankenhäusern oder bei den Gesundheitsämtern zu melden. „Wir haben über 500 Lehrerinnen und Lehrer an den beruflichen Schulen, die dafür eine Vorqualifikation mitbringen, wie beispielsweise ein Medizinstudium oder eine Pflegeausbildung“, so Eisenmann. Im Gesundheitsbereich sei momentan jede helfende Hand willkommen.

(br)