112, Feuerwehr, Notruf, Notarzt, Rettungdienst, Einsatzt, © Patrick Seeger - dpa (Archivbild)

Notärzte sind in Freiburg bald auch per Video-Schalte erreichbar

Außerdem plant das Innenministerium eine kürzere Rettungsfrist bis nach dem Absetzen eines Notrufs Hilfe kommt

Bei medizinischen Notfällen soll es in Freiburg für Rettungssanitäter schon bald die Möglichkeit geben, den Notarzt per Videochat zum Einsatzort dazuzuschalten. Die Stadt soll nach dem Willen des Innenministeriums eine von zwei Pilotstandorten in Baden-Württemberg für die Erprobung des so genannten Telenotarztdienstes werden.

Das hat eine Behördensprecherin am Montag (04.07.2022) der Deutschen Presseagentur mitgeteilt. Die andere Stadt für den Testlauf in Südwesten wird voraussichtlich Ludwigsburg.

Demnach befindet sich die Idee gerade schon in der Endabstimmung zwischen dem Ministerium und den Kosten- und Leistungsträgern im Rettungsdienst.

Die Arbeitsgemeinschaft Südwestdeutscher Notärzte begrüßt die Pläne ausdrücklich. In einigen anderen Bundesländern gehört der Telenotarzt bereits zum Alltag, von einer flächendeckenden Versorgung sei man allerdings noch weit entfernt.

Retter sollen bald nach spätestens 12 Minuten eintreffen müssen

Das Projekt soll am Ende dafür sorgen, wichtige Zeit und Ressourcen zu sparen, indem der Notarzt sich bereits aus der Ferne ein Bild über den medizinischen Notfall verschaffen und Patienten und Rettungssanitätern noch vor einer möglichen Anfahrt mit ärztlichem Fachwissen zur Seite stehen kann.

Der neue Rettungsdienstplan sieht außerdem vor, dass die so genannte Hilfsfrist im Rettungswesen von bisher 15 Minuten auf höchstens 12 Minuten verkürzt werden soll. So viel Zeit darf dann in aller Regel maximal verstreichen, bis nach einem abgesetzten Notruf auch Hilfe eintrifft.

Bisher ist vorgeschrieben, dass die Retter diese Frist in 95 Prozent aller Notfalleinsätze einhalten müssen - was besonders im ländlichen Raum mit wenigen Notfallzentren in der Praxis eine echte Herausforderung darstellen kann. Im vergangenen Jahr hat das in Baden-Württemberg daher fast nirgendwo geklappt.

(fw) / dpa