Anwohner hatten die nächtliche Lautstärke satt und wollten die Stadt vor Gericht zum Eingreifen verpflichten:
Der vor allem in lauen Sommernächten gut besuchte Augustinerplatz in Freiburg könnte unter Umständen schon bald zum Gegenstand eines Gerichtsprozesses werden. Zwei Anwohner haben bereits im März 2016 Anklage vor dem Freiburger Verwaltungsgericht erhoben: Sie möchten die Stadt dazu verpflichten stärker gegen nächtlichen Lärm in der Innenstadt durchzugreifen.
Bisher keine außergerichtliche Einigung möglich gewesen
Die Richter hatten bisher versucht den Streit außergerichtlich über ein Mediationsverfahren zu klären. Weil sich beide Seiten bisher aber nicht auf so eine Vermittlung einigen konnten, beginnen nun die Vorbereitungen für ein mögliches Verfahren.
Dafür soll nun die Landesanstalt für Umwelt ein Lärmgutachten auf dem Augustinerplatz einholen. Fachleute nehmen dann genau unter die Lupe, wie stark die Lärmbelästigung durch feiernde Passanten dort wirklich ist - vor allem an den Wochenenden nach 22 Uhr.
Anwohner klagen schon lange über Lärm
Der Augustinerplatz ist seit Jahren vor allem bei Studenten als öffentlicher Treffpunkt beliebt. Weil durch die vielen Besucher und auch durch die musikalischen Spontan-Darbietungen für die Anlieger eine massive Geräuschkulisse entsteht, hatte die Stadt im Jahr 2009 eine symbolische "Säule der Toleranz" installiert und war besonders in den warmen Monaten immer wieder mit studentischen Infoteams vor Ort um für Verständnis und Rücksichtnahme zu werben.
Einem möglichen, kommunalen Ordnungsdienst (KOD), der auf dem Platz für Ruhe sorgen sollte, hat der Freiburger Gemeinderat durch eine Mehrheitsentscheidung einen Riegel vorgeschoben.
(fw)