Rathaus, Freiburg, Innenstadt, © baden.fm (Symbolbild)

Neuer Freiburger Gemeinderat wird verpflichtet

200 Menschen protestieren gegen zwei AfD-Gemeinderäte

Die Verabschiedung des alten und die Verpflichtung des neuen Gemeinderats in Freiburg kommt einem Neubeginn gleich, denn es ändert sich einiges im neu eingesetzten Stadtparlament. Zusammen mit 26 Wiedergewählten werden künftig 22 neue Gesichter im nun 48-köpfigen Stadtparlament sitzen. Neun Fraktionen sind im Gremium vertreten - von ganz links, bis ganz rechts, von liberal bis konservativ. Auch die Zusammensetzung bringt so manche Neuerung mit sich: Noch nie durften so viele Frauen über die Zukunft der Stadt mitentscheiden. 17 Frauen sind im neuen Gemeinderat vertreten, die jetzt auf einen Anteil von 43 Prozent kommen. Durch die Verpflichtung der neuen Stadträte sinkt das Durchschnittsalter darüber hinaus auf 46 Jahre.

Protest außerhalb und innerhalb des Rathauses

Ebenfalls neu in den Gemeinderat gewählt wurden zwei Abgeordnete der Alternative für Deutschland (AfD), Detlef Huber und Durakov Mandic. Das passte rund 200 Demonstranten auf dem Rathausplatz nicht. Sie protestierten lautstark und mit bunten Plakaten gegen die Rechts-Konservativen und ihre Politik.

Auch innerhalb des Ratssaals kam es zum Protest. Eine Demonstrantin hatte ein Plakat gegen die AfD ausgerollt und wurde - nach zweimaliger Ermahnung von Oberbürgermeister Martin Horn - aus dem Saal geleitet.

Eingangschips für die neuen Räte

Der Oberbürgermeister mahnte die Stadträte, verantwortungsvoll mit ihrer Aufgabe sowie den damit verbundenen Herausforderungen umzugehen und sich der finanziellen Spielräume bewusst zu sein. Er wünsche sich lebendige Debatten, hart in der Sache aber fair im Ton. Die Räte unterzeichneten eine Erklärung und erhielten ihren Eingangschip für die Rathaustüre. Stellvertretend wurden die älteste Abgeordnete Pia Federer (Grüne) und der jüngste Stadtrat Simon Sumbert (JUPI) vom Oberbürgermeister verpflichtet.

Zuvor ehrte und verabschiedete Martin Horn die scheidenden Gemeinderäte. SPD-Rätin Margot Queitsch war 39 Jahre lang Stadträtin gewesen und wurde mit langanhaltendem Beifall bedacht.

Der Gemeinderat wird für eine Legislaturperiode von jeweils fünf Jahren gewählt.

(sil/br)