Krankenhaus, Uniklinik, Warnstreik, Streik, ver.di, Protest, Ausstand, © Stefan Puchner - dpa (Archivbild)

Neue Warnstreiks an der Freiburger Uniklinik angekündigt

Viertägiger Warnstreik ab kommenden Montag (28.11.2022)

Im Tarifkonflikt um die Bezahlung der Beschäftigten an den vier Unikliniken in Baden-Württemberg hat die Gewerkschaft ver.di erneut zu Warnstreiks aufgerufen. Die Arbeitnehmervertreter wollen damit vor der dritten und vorerst letzten Verhandlungsrunde am 1. Dezember 2022 den Druck erhöhen. Das hat ver.di am Dienstag (22.11.2022) in Tübingen mitgeteilt. Gestreikt werden soll laut der Gewerkschaft von Montag (28.11.2022) bis Donnerstag (01.12.2022) an den Unikliniken in Freiburg, Tübingen, Heidelberg und Ulm.

ver.di-Verhandlungsführerin Irene Gölz:

Wir haben bewusst entschieden, jetzt mit einem viertägigen Warnstreik den Arbeitgebern unmissverständlich klarzumachen, dass wir in der dritten Runde einen für die Beschäftigten guten Abschluss erreichen wollen."

Harsche Kritik vom Arbeitgeberverband

Harsche Kritik kam vom Arbeitgeberverband der baden-württembergischen Uniklinika (AGU). Der Streikaufruf sei völlig unverständlich und einmalig in der Tarifgeschichte des Arbeitgeberverbandes, teilte am Dienstag (22.11.2022) eine Sprecherin mit. Man liege mit dem letzten Angebot nahe an dem Tarifabschluss mit dem Sana-Klinikkonzern, den selbst der Verdi-Bundesvorstand als gut bezeichnet habe. Der Streikaufruf sei deshalb "extrem überzogen" und belaste unnötig die nächste Verhandlungsrunde.

Gewerkschaft ver.di fordert unter anderem 10,5 Prozent mehr Geld

Die Gewerkschaft möchte ein verbessertes Angebot für die rund 26.000 Beschäftigten an den baden-württembergischen Unikliniken erreichen. Ver.di fordert unter anderem für Medizinisch-Technische-Assistenten sowie Pflege- und Verwaltungskräfte 10,5 Prozent mehr Geld, mindestens aber 375 Euro mehr pro Monat; die Laufzeit soll zwölf Monate betragen. Das letzte Angebot des Arbeitgeberverbands sah eine steuerfreie Einmalzahlung von 4200 Euro vor sowie eine Steigerung der Gehälter um durchschnittlich sechs Prozent mit einer Laufzeit bis Ende Juli 2024. Bei den Verhandlungen geht es um Beschäftigte, für deren Arbeitsverhältnisse der Tarifvertrag Uniklinika Baden-Württemberg gilt. Ärzte oder wissenschaftliches Personal fallen unter andere Tarifverträge.

(dpa/rg)