Brunnen, Platz der Alten Synagoge, Freiburg, © Stadt Freiburg

Neue Tafeln sollen Freiburg-Besucher vom Baden im Synagogenbrunnen abhalten

Vor allem auf das Baden und Planschen sollten Besucher unbedingt verzichten

Mit neuen Hinweisschildern möchte die Stadt Freiburg ab sofort noch deutlicher auf die Geschichte des Gedenkbrunnens am Platz der Alten Synagoge aufmerksam machen. Mitarbeiter des Garten- und Tiefbauamtes haben dafür am Montag (05.08.2019) acht zusätzliche Tafeln mit kleinen Piktogrammen rund um den Brunnen angebracht.

Die Symbole dort sollen Besuchern noch einmal verdeutlichen, dass es sich um kein Planschbecken zum Baden handelt und auch Hunde im Wasser unerwünscht sind. Nach eigener Aussage möchte die Stadtverwaltung mit den Verhaltenshinweisen für ein respekt- und würdevolles Verhalten an dem Ort sorgen.

Erste Maßnahme, weitere sind bereits beschlossen

Zum Hintergrund: Im Jahr 1948 hatten sich die Stadtverwaltung und die Jüdische Gemeinde darauf geeinigt, dass die Stadt das Grundstück der zerstörten Synagoge behalten darf, solange dort keine Entweihung oder Entwürdigung des geweihten Ortes stattfinden würde. Zuvor hatte das Naziregime der Jüdischen Gemeinde das Areal im Jahr 1939 unrechtmäßig entzogen und auch die damalige Synagoge samt Gemeindehaus niedergebrannt.

Um den neuen Brunnen war schon kurz nach seiner Fertigstellung im Rahmen der Rotteckring-Umgestaltung ein Streit ausgebrochen. Vorgesehen war die Wasserfläche in Grundrissform der zerstörten Synagoge als Ort der Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus.

Gerade an heißen Tagen nutzen ihn aber immer wieder Menschen in Freiburg zur Abkühlung - trotz aufgestellter Infotafeln und baulicher Umgestaltung. Anfang Mai 2019 hat der Freiburger Gemeinderat deshalb eine Reihe weiterer Maßnahmen beschlossen, mit denen die Geschichte des Ortes noch klarer werden soll. Die neuen Piktrogrammtafeln waren dabei der erste Schritt.

(fw)