Neue Kita Streiks – unbefristet

Ab Freitag, den 8.05.2015, sind die Freiburger Kindertagesstätten im Streik, teilt jetzt die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di mit. Rund 20 städtische Kitas und zahlreiche soziale Dienstleistungsbereiche aus dem Sozial- und Jugendamt bleiben geschlossen in Freiburg. Die Eltern wurden bereits Anfang der Woche von der Gewerkschaft ver.di informiert. Ver.di wird ab der kommenden Woche die Streiks auf zahlreiche Kommunen und Landkreisverwaltungen in Südbaden ausweiten.
 
In rund 20 Städten, Gemeinden und Landkreise in Südbaden hatte die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) die Urabstimmung eingeleitet. Mindestens 75 Prozent der Mitglieder müssen dabei einem Streik zustimmen. Dies ist in Südbaden in allen befragten Einrichtungen erreicht worden. Bundesweit stimmten 93,44 % zu. Danach kann ein unbefristeter Streik unter anderem in Kindertagesstätten, Werkstätten und Einrichtungen für Behinderte, von Sozialarbeitern und Sozialpädagoginnen im allgemeinen Sozialdienst, in Jugendzentren, an offenen Ganztagsschulen sowie in Heimen für Kinder und Jugendliche beginnen.
 

Hintergrund ist die Tarifauseinandersetzung zwischen ver.di und der Vereinigung kommunaler Arbeitgeberverbände (VKA) zur Aufwertung des Sozial- und Erziehungsdienst.  ver.di hat nach fünf Verhandlungsrunden das Scheitern der Tarifverhandlungen erklärt.
Urabstimmungen fanden in: Offenburg, Kehl, Lahr, Achern, Rheinau, Freiburg,  March,  Umkirch, Maulburg, Lörrach, Schopfheim, Rheinfelden, sowie in den Landkreisverwaltungen in  Emmendingen, Breisgau Hochschwarzwald, Lörrach, Waldshut und Ortenau statt. Die Gewerkschaft rechnet mit weiteren zeitversetzten Abstimmungen, wenn Erzieher und Sozialarbeiter Streikbereitschaft signalisieren.
 
"Die Arbeitgeber haben in fünf Verhandlungsrunden jeden generellen Handlungsbedarf zur tariflichen Aufwertung der Sozial- und Erziehungsberufe geleugnet. Sie haben kein Angebot vorgelegt, sondern lediglich punktuelle Verbesserungen für einen sehr kleinen Teil der Beschäftigten vage in Aussicht gestellt. Damit haben sie die Eskalation der Tarifauseinandersetzung provoziert", sagte der ver.di- Fachsekretär Roland Blanke.
 
ver.di fordert eine finanzielle Aufwertung der Sozial- und Erziehungsberufe, durch die Neuregelung der Eingruppierungsvorschriften und Tätigkeitsmerkmale. Dies würde für die rund 240.000 Beschäftigten im kommunalen Sozial- und Erziehungsdienst zu Einkommensverbesserungen von durchschnittlich zehn Prozent führen. Zum kommunalen Sozial- und Erziehungsdienst gehören unter anderem Erzieherinnen und Erzieher, Sozialarbeiterinnen, Sozialpädagogen, Fachkräfte für Arbeits- und Berufsförderung, Kinderpflegerinnen sowie Heilpädagogen. Indirekt profitieren von einem Tarifergebnis mit den kommunalen Arbeitgebern auch die mehr als 500.000 Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst bei freien und kirchlichen Trägern.