München, Allianz Arena, Regenbogenfarben, Toleranz, Vielfalt, © Tobias Hase - dpa

Nach Absage in München keine Regenbogen-Beleuchtung beim SC Freiburg geplant

Als Zeichen für Toleranz und Vielfalt tragen alle Kapitäne und Spielführerinnen beim Sport-Club aber eine entsprechende Armbinde

Beim SC Freiburg sind zum anstehenden deutschen EM-Spiel gegen Ungarn am Mittwoch (23.06.2021) keine bunte Beleuchtungen der beiden Fußballstadien in Regenbogenfarben geplant. Das hat ein Vereinssprecher der Sport-Clubs am Dienstag auf baden.fm-Anfrage bestätigt.

Er verweist stattdessen darauf, dass der SC Freiburg schon seit Langem ein symbolisches Zeichen für Toleranz und Vielfalt setzt, indem nicht nur Bundesligamannschafts-Kapitän Christian Günter mit einer Armbinde in Regenbogenfarben aufs Spielfeld läuft, sondern auch alle anderen Spielführer der verschiedenen Herren- und Frauenmannschaften.

Am bisherigen Schwarzwaldstadion im Freiburger Osten geben die Flächen und auch die Umgebung nur wenig Raum für entsprechende Licht-Aktionen her. Und das neue Stadion am Freiburger Wolfswinkel ist bisher noch immer nicht fertiggestellt, dort laufen noch die Bauarbeiten.

UEFA darf sich grundsätzlich nicht politisch äußern

Auslöser der Debatte war die Entscheidung der UEFA vom Dienstag (22.06.2021), dass die Münchner Allianz Arena beim EM-Spiel Deutschland gegen Ungarn nicht wie ursprünglich geplant in Regenbogenfarben leuchten darf.

Der europäische Fußballverband hatte sein Veto damit begründet, dass es sich dabei um einen politischen Kontext handeln würde und die UEFA als neutrale Organisation daher den Antrag von Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter ablehnen muss.

In Ungarn hatte das Parlament zuletzt ein neues Gesetz beschlossen, das die Rechte von jugendlichen Homosexuellen und anderen Menschen mit LGBTQ-Hintergrund einschränkt.

Nationalmannschafts-Kapitän Neuer mit Regenbogen-Armbinde ins Spiel gegen Ungarn

Zuvor hatte die UEFA nach scharfer Kritik ein Verbot von entsprechenden Armschlaufen wie bei DFB-Kapitän Manuel Neuer wieder vom Tisch genommen. Hier sei das Statement ein ganz allgemeines für Toleranz und nicht gegen die politische Entscheidung aus Ungarn gewesen. Deshalb soll auch der deutsche Torhüter morgen beim Spiel gegen Ungarn die bunte Armbinde statt der üblichen mit der Aufschrift "Respect" tragen dürfen.

Eintracht-Frankfurt-Vorstand Axel Hellmann hatte nach der Entscheidung der UEFA dazu aufgerufen, dass andere Fußballstadien in ganz Deutschland als Alternative zur Münchner Allianz Arena am Mittwoch ein entsprechendes Lichtkonzept umsetzen sollten. Neben Frankfurt wird voraussichtlich auch Köln diesem Aufruf folgen. In Freiburg plant die Stadtverwaltung außerdem am Rathaus in der Innenstadt die Regenbogenflagge zu hissen.

dpa / (fw)